Zerbster Kindertafel beim VHS Bildungswerk zu Gast - Jungköche erfahren alles über Milch
Kindertafel beim VHS Bildungswerk zu Gast - Jungköche erfahren alles über Milch
Alle mit viel Freunde und Spaß dabei. I Foto: Thomas Kirchner
Milch, eines des bekanntesten und beliebtesten Grundnahrungsmittel weltweit. Um die ging es am Gründonnerstag in der Küche des Zerbster VHS Bildungswerkes in der Dessauer Straße. Mathias Löbling, Koch und Ausbilder beim VHS, hatte Kids der Kindertafel eingeladen, um ihnen Wissenswertes über die Milch zu vermitteln und um einen Versuch zu wagen. "Wir werden nachher Pudding kochen, eine Gruppe ganz einfach und bekannt, Milch und Puddingpulver, die anderen mit frischen Zutaten, Milch, Stärke, Schokolade, Eier", macht der Koch die Kinder neugierig. "Mal sehen welcher Pudding Euch besser schmeckt", ist nicht nur Löbling gespannt auf das Ergebnis.
von Thomas Kirchner
Zerbst.I "Ich will den Kindern Schritt für Schritt Aspekte der gesunden Ernährung näher bringen, und das nicht mit dem Holzhammer", berichtet "Tante Birgit", Birgit Brandtscheit, Leiterin der Zerbster Kindertafel. "Ich möchte solche Worshops öfter durchführen, zum Beispiel auch mit Obst und Gemüse", erklärt die Kindertafel-Chefin weiter.
Birgit Brandtscheit, Leiterin der Zerbster Kindertafel.
Foto: Thomas Kirchner
Für die Nahrungsmittelindustrie Europas sind Milchkühe der Hauptlieferant, aber auch das Schaf (Schafsmilch) und die Ziege (Ziegenmilch) sind mittlerweile wieder angesagte Milchlieferanten, besonders für Käse. Zum Trinken melkt der Mensch auch Hauspferde (Stutenmilch) und Hausesel (Eselsmilch), die besonders gehaltvoll ist, Yaks in West-China/Tibet, in den Anden Südamerikas teilweise auch Lamas, das aber eher selten. Hoch im Norden wird auch die Milch der Rentiere genutzt, in Asien und Italien zur Käseproduktion (Mozzarella di Bufala) werden Wasserbüffel gemolken und Büffelmilch gewonnen. Im arabischen Raum wird, neben Ziegen- und Schafmilch, Milch von Kamelen konsumiert.
Erstaunlicherweise konnten die Kids fast alle oben genannten Tiere aufzählen, deren Milch der Mensch auf die eine oder andere Art als Nahrungsmittel nutzt, glauben doch viele Kinder die Kühe wären lila. Auch die Frage, was man denn alles aus der Milch herstellen kann, war für die Fünf.- bis Zehnjährigen keine wirkliche Hürde. Joghurt, Butter, Quark, Käse, Eis, prasselten die Antworten durch die Küche.
Qualitativ hochwertige Eiweißstoffe, reichliche Mengen an Calcium, das der Mensch zum Knochenaufbau benötigt, wertvolle Vitamine und Mineralien – all das hat die Milch zu bieten. Auch das war den Steppkes, zumindest einigen, nicht unbekannt.
Zucker darf natürlich nicht fehlen.
Foto: Thomas Kirchner
Aber auch in Sachen Milch gilt: Allzuviel ist ungesund. Es kommt auf die Menge an - dann überwiegen die Vorteile der Milch.
Dann ging es endlich an den Herd. Beide Gruppen stellen sich ihre Zutaten bereit, wobei diejenigen, die mit dem Puddingpulver arbeiten, klar im Vorteil sind. Benötigt die zweite Gruppe doch wesentlich mehr an Produkten. Milch ansetzten, Pulver einrühren, Zucker - die einen, Milch ansetzen, Stärke anrühren, Eier trennen, Schokolade raspeln, Zucker - die anderen.
Denise Reimann, die noch in diesem Jahr eine Umschulung zur Köchin, gefördert durch die KomBA-ABI beim VHS Bildungswerk beginnt, erklärt die nötigen Arbeitsschritte.
I Foto: Thomas Kirchner
Alle arbeiten konzentriert und mit viel Spaß mit, wenn auch hin und wieder etwas nicht gleich nicht funktioniert, wie beispielsweise das Eier-Trennen oder das Raspeln der Schokolade. Das entmutigt aber niemanden. Geduldig erklären Ausbilder Mathias Löbling und Denise Reimann, die noch in diesem Jahr eine Umschulung zur Köchin, gefördert durch die KomBA-ABI beim VHS Bildungswerk beginnt, die nötigen Arbeitsschritte.
Das hat nicht so ganz geklappt. Eier trennen ist ja auch nicht so leicht. Foto: Thomas Kirchner
Nach gut einer Stunde ist das Tagwerk vollbracht. Jetzt können die Jungköche ihren Pudding verkosten. Je zwei Teller, in einem der Pudding aus Pulver, im anderen der aus den frischen Produkten. Die Mehrheit der Kids schmeckt der Pudding aus Pulver besser. "Der sieht schöner aus", meint Laura (8 Jahre), und Leonie (9) findet das er mehr nach Schokolade schmecken würde.
Jetzt darf geschleckert werden. Selbstgekocht schmeckt doch am besten.
Foto: Thomas Kirchner
Das Ergebnis überrascht nicht wirklich. Kaum jemand hat die Zeit mit frischen Produkten zu Kochen. Bequemer, schneller, einfacher, so macht uns die Lebensmittelindustrie ihre Fertigprodukte schmackhaft, indem sie jährlich Millionen Euro für Werbung ausgeben. "Unsere Geschmacksnerven sind so an die Geschmacksverstärker und die Augen an enthaltenen Farbstoffe gewöhnt, dass wir erst wir den Geschmack der Speisen, gekocht und hergestellt aus frischen Zutaten erst wieder lernen müssen", erklärt der Ausbilder das Ergebnis des Geschmackstests.