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Zerbster Heimat- und Schützenfest: "Platz" im Schlossgarten wird in diesem Jahr leer bleib


Dieses Foto wird es 2020 nicht geben. Das Zerbster Heimat- und Schützenfest muss wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr ausfallen. Fotos (3): Thomas Kirchner

Zerbst l Nun ist es also amtlich – im wahrsten Sinne des Wortes. Was viele längst befürchtet haben ist seit vergangenem Mittwoch (15. April) Realität. Das Zerbster Heimat- und Schützenfest wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Die Ministerpräsidenten der Länder haben gemeinsam mit der Bundeskanzlerin entschieden, dass weiterhin alle Veranstaltungen – insbesondere auch Großveranstaltungen – bis zum 31. August verboten werden.

„Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin hat in einer Videopressekonferenz deutlich gemacht, dass mit Großveranstaltungen im Sinne der Bund-Länder-Regelung vom 15. April 2020 alle Veranstaltungen ab 1000 Besucher gemeint sind und auch keine Lockerung dieser bundeseinheitlichen Festlegung bis zum 31. August 2020 erwartet werden darf“, sagt Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD). Das bedeute, dass das Heimat- und Schützenfest in diesem Jahr nicht stattfinden kann.

„Wenn der Wortlaut der Verordnung vorliegt, werden alle vertraglich gebundenen Schausteller und Gastronomen sowie die weiteren Dienstleister darüber schriftlich informiert. Faktisch haben wir hier die Untersagung der Veranstaltung auf der Grundlage des Infektionsschutzgesetzes zur Eindämmung der Corvid-19-Pandemie und damit den Sachverhalt der höheren Gewalt und einen von uns nicht zu vertretenden und außerordentlichen Kündigungsgrund“, erklärt Dittmann. Er gehe momentan davon aus, dass dadurch Schadensersatzansprüche der Schausteller gegenüber der Stadt Zerbst/Anhalt auf entgangenen Gewinn nicht geltend gemacht werden können.

Alle Großveranstaltungen sind vorerst bis 31. August untersagt worden.

„Natürlich ist das abgesehen vom Vertragsrecht eine weitere einschneidende Entscheidung. Viele von uns haben gehofft, dass wir spätestens im August wieder in der Normalität angekommen sein werden“, bedauert der Rathauschef die Absage. Dittmann: „Andererseits zeigen aber auch die Verläufe in China über welchen Zeitraum wir reden. Mir ist klar, dass auf Grund der aktuellen geringen Fallzahl solche Entscheidungen in ihrer Verhältnismäßigkeit in Frage gezogen werden. Aber wir müssen uns auch fragen, ob die Infektionsrate vielleicht genau deshalb so niedrig ist, weil wir in Deutschland solche Entscheidungen getroffen haben und treffen“, betont Dittmann.

Somit dürfte auch das 64. Reit-, Spring- und Fahrturnier abgesagt werden. Der veranstaltende Reit- und Fahrverein St. Laurentius Zerbst (RFV) wollte Ende April darüber entscheiden.

Schon Anfang April hatte der Verkehrsverein mit Rücksicht auf die momentane wirtschaftliche Lage der Unternehmen und Gewerbetreibenden die diesjährige Zerbster Pferdemarktlotterie abgesagt. „Die Lotterie lebt von Sponsoren. Alle Preise werden von Unternehmen, Gewerbetreibenden und Geschäften der Einheitsgemeinde gestiftet beziehungsweise zur Verfügung gestellt“, erklärte Jürgen Dornblut, Vorsitzender des Zerbster Verkehrsvereins die Absage der Lotterie. Nachdem nun viele Geschäfte und Gastronomiebetriebe wegen der Ausbreitung des Coronavirus schließen mussten, könne man nicht von Firma zu Firma gehen und um Preise für die Lotterie bitten.

Auch andere Traditionsveranstaltungen sind betroffen

Seit 1953 wird das Heimatfest in seiner jetzigen Form ausgerichtet. Es ist seit dem das zweite Mal, dass das Volksfest ausfallen muss. Wegen des Ausbruches der Maul- und Klauenseuche in der Langen Straße wurden 1961 sowohl das Heimatfest als auch das Reit-, Fahr- und Springturnier abgesagt.

Auch das Konzert der Zerbster Band "The Artcores" am 21. Mai im Schlossgarten muss ausfallen.

Betroffen ist aber nicht nur Sachsen-Anhalts längstes Volksfest. Auch das Kneipenfest, das am kommenden Sonnabend (25. April) stattfinden sollte, ist gecancelt. Ausfallen müssen unter anderem auch das Maibaumsetzen am 30. April auf dem Markt, das traditionelle Konzert der Zerbster Band „The Artcores“ am 22. Mai zur Eröffnung der Open-Air Saison im Schlossgarten, das Familienfest an Christi Himmelfahrt (21. Mai) ebenfalls im Schlossgarten sowie die zweite Auflage der „Fête de la Musique“ am 21. Juni in der Zerbster Innenstadt. Ebenfalls bereits abgesagt ist der Zerbster Bollenmarkt am 10. und 11. Oktober.

„The Artcores“ wollen ihr Konzert auf jeden Fall zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden lassen. „Wir bedauern die Verlängerung des Verbotes, sehen aber auch die Notwendigkeit der Beschränkungen“, sagt Bandmitglied Florian Straube gegenüber ZerbstAktuell. Die Band trifft es doppelt. The Artcores spielen traditionell auch am Eröffnungsabend des Heimatfestes. „Sowie das Verbot aufgehoben oder entsprechend gelockert wird, werden wir unser Konzert auf alle Fälle nachholen“, verspricht Florian.

„Wie haben gesehen, das Großveranstaltungen und Bierfeste wie der Abriss Ski in Ischgl, der Karneval in Heinsberg oder das Starkbierfest in Mitterteich / Tirschenreuth (Bayern) leider Plattformen gewesen sind, wodurch eine starke und schlimme Ausbreitung des Coronavirus möglich geworden ist“, begründeten die Ministerpräsidenten der Länder auf der Pressekonferenz am 15. April das Verbot aller Großveranstaltungen bis zum 31. August.

 


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