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Ärztehaus im historischen Gebäude Markt 23

Was ist aus den Plänen geworden? ZerbstAktuell hat nachgefragt

Zugegeben, in den letzten Jahren hat sich einiges getan auf dem Zerbster Marktplatz. Doch noch ist einiges zu tun, um das Herz der Stadt wieder zum Schlagen zu bringen. Leerstand, Baulücken und Freiflächen prägen noch immer das Bild. Ein Projekt war ein Ärztehaus im Gebäude Markt 23.

Was wurde daraus?

Klasse10c der Sekundarschule Ciervisti Zerbst

Von Thomas Kirchner

 

 

Zerbst l Am 16.April 1945 versank die Stadt Zerbst durch einen Luftangriff der Aliierten in Schutt und Asche. Vier Tage brannte die Stadt. Mehr als 500 Menschen verloren bei dem Angriff ihr Leben.

 

Fast die gesamte historische Altstadt wurde Opfer der Bomben. Das Kleinod aus unzähligen Fachwerkhäusern,  großen Kirchen, einem Residenzschloss, vielen kleinen Gassen und Gründerzeit-Villen gab es nicht mehr. Nur wenige dieser alten Gebäude haben den Luftangriff mehr oder weniger überstanden. Viele Häuser die ihn überstanden hatten, und vieleicht hätten gerettet und wieder aufgebaut werden können, vielen später dem sozialistischem Mangel und dem planwirtschaftlichen Wohnungsbau zum Opfer. Abriss!

Rechts und links neben dem leerstehenden Gebäude Markt 23 die Raben Apotheke und das griechische Restaurant "Athos". Ein Café oder Eiscafé könnte dem Marktplatz etwas mehr Leben einhauchen.

Foto: Thomas Kirchner

"Ja, die ehemalige Färberstraße  wo heute Zerbst Nord steht zum Beispiel, da wurden ganze Häuserzeilen abgerissen, auf der Wolfsbrücke, der Priegnitz, oder dem Hohe Holzmarkt standen ebenso noch alte Bauten, die abgerissen wurden", erzählt Helmut Hehne, Mitglied im Zerbster Heimatverein und Kenner des alten Zerbst. Das sind nur einige Beispiele.

 

Es gibt wohl kaum einen Zerbster, der nicht mit Wehmut an das Alt-Zerbst zurück denkt und sich fragt, "Was wäre wenn?", wenn das alles noch so wäre, wie vor diesem besagten 16.April 1945. Das Meiste davon ist nicht mehr, damit haben sich die Bürger mittlerweile abgefunden. Womit man sich aber nicht abfinden sollte, ist der Umstand, dass einige dieser Schmuckstücke von ihren Besitzern sich selbst überlassen werden und so lange vor sich hin rotten, bis auch hier nur noch die Abrissbirne hilft.

Eines dieser Gebäude ist der Markt 23. Es befindet sich zwischen der Raben-Apotheke rechts, dessen Inhaber auch der Besitzer des besagten Hauses ist, und links  dem griechischem Restaurant.

Zerbster Markt um 1907 I links Markt 23 I Foto: alt-zerbst.de

"Gleich nach dem Krieg beherbergte dieses Gebäude einen Herren Friseur, später eine Drogerie, einen Optiker im Erdgeschoss und die Lokalredaktion der Volksstimme oben",  berichtet Hemut Hehne. "Vor dem Jahr 1945 gehörte dieses Haus Hermann Zeidler, Verleger und  Druckereibesitzer. Im Haus selbst waren Geschäftsstellen der Mitteldeutschen und Zerbster Zeitung untergebracht ", so Hehne weiter.

Als das Haus dann leer gezogen war, gab es Pläne zum Umbau zu einem Ärztehaus, was nur logisch erschien, ist ja der Hausbesitzer auch Inhaber der Apotheke gleich nebenan. Knapp zehn Jahre sind seither vergangen. Getan hat sich nichts.

 

Jens Salomo, Inhaber der Raben-Apotheke und Eigentümer des Gebäudes Markt 23 schreibt auf Nachfrage, "Zwei Bauanträge zur Errichtung eines Ärztehauses wurden abgelehnt. Die Gründe für die Ablehnung waren vielschichtig", geht er nicht weiter auf die Ablehnungen ein. "Danach gab es den Plan dieses Objekt als Apotheke zu nutzen. Aber auch dies erwies sich als äußerst kompliziert und wurde ebenso zu den Akten gelegt", schreibt Jens Salomo weiter. "Im Moment gibt es kein Konzept zur Nutzung des Gebäudes. Ein Verkauf ist am wahrscheinlichsten", teilt Salomo am Ende seiner kurzen Stellungnahme mit.

Wie wir alle wissen, rückt mit jedem Jahr Leerstand der Tod eines Gebäudes immer näher. Es muss gerettet werden, was zu Retten ist, wollen wir das letzte Stück erhaltene Alt-Zerbst für unsere Kinder und Enkel bewahren.

Das Gebäude in den 80íger Jahren zu DDR Zeiten I Foto: Helmut Hehne

Bleibt zu hoffen, dass der Dornröschenschlaf bald ein Ende hat und sich ein Käufer findet, der dieses Gebäude im Herzen der Stadt zu neuem Leben erweckt. Verdient hätte es dieses wunderschöne Haus allemal.

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