ZerbstAktuell
Vor kurzem fanden wir einen interessanten Artikel aus dem letzten Jaht zum Schloss Zerbst
den wir Ihnen nicht vorenthalten möchten. Dank an Frau Annegret Mainzer!
Lesen Sie selbst:
Schloss Zerbst: Eröffnung der Ausstellung
"Eremitage St. Petersburg im Zerbster Schloss”
von Annegret Mainzer (Juni 2015)
Am 21. Juni 2015 wurde im Ostflügel des einstigen Zerbster Schlosses die Sonderausstellung
”Eremitage St. Petersburg im Schloss Zerbst” eröffnet.
Seit 2003 bemüht sich der ehrenamtlich arbeitende Förderverein Schloss Zerbst e.V. um den Wiederaufbau des am 16. April 1945 durch Bombenhagel und Brand zerstörten Schlosses, dessen Grundsteinlegung 1681 durch die Vorfahren der russischen Zarin Katharina II. , geborene Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst, erfolgte. Dabei sind nicht nur Fördergelder und Sponsoren gefragt, sondern auch Ideen für eine nachhaltige Nutzung des Wiederaufgebauten Schlosses.
Denkmal Katharina II. mit Schloss Zerbst im Hintergrund.
Kreative Ideen passen zu jungen Leuten. Und so befassten sich im Zuge der Fertigstellung ihrer Masterarbeiten die Architekturstudenten Manja Nöldner und Dominik Schendel , die in Berlin studiert haben, mit dem Ostflügel des Zerbster Schlosses. Genauer gesagt arbeiten sie am Projek- eine deutsche Dependance der St. Petersburger Eremitage im Schloss Zerbst. Ich fragte die beiden inzwischen Jungarchitekten, wie sie dieses Thema gefunden hätten oder ob sie jemand auf darauf aufmerksam gemacht habe. Letzteres verneinten sie, sie hätten sich das Thema selbst gesucht, so Dominik Schendel.
In Vorbereitung ihrer Masterarbeiten besichtigten sie auch die schon vorhandenen Depandancen der Eremitage in London, Amsterdam und Las Vergas und nahmen natürlich die noch vorhandene Bausubstanz des Zerbster Schlosses genau unter die Lupe.
Architekturstudenten Manja Nöldner und Dominik Schendel aus Berlin beim Vorstellen ihrer Arbeit.
Insgesamt sieht ihr Plan vor, das nicht nur der Ostflügel, sondern auch andere Gebäude im Schlosspark mit in das Projekt einbezogen werden sollten. Nach ihren Vorstellungen soll der Ostflügel des Schlosses ausschließlich für Ausstellungen von historischen bis zum zeitgenössischen Coleur genutzt werden. Die Zerbster Stadthalle das Festhaus bilden, das
Raum für Veranstaltungen bietet. Und letztlich das einstige Gebäude zur Unterbringung der Pferde und Fuhrwerke soll zum Gästehaus mit Verwaltungstrakt für Mitarbeiter umfunktioniert werden.
Das restaurierte Schloss mit Park als Modell
Interessant auch die architektonische Gestaltung der oberen Galerie, die zur Präsentation der zeitgenössischen Kunst vorgesehen ist. Hier treffen neue innovative Ideen auf alte Bausubstanz, die aber bei dieser Symbiose nicht verlorengeht.
Entwurf der beiden Berliner Studenten.
Sicherlich mag manch einer die euphorisch im Zerbster Schloss vorgetragenen Ideen einer Filiale der St. Petersburger Eremitage im ersten Moment belächeln und meinen, dass sei eine Nummer zu groß für Zerbst/Anhalt.
Jedoch diejenige, die den Grundstock für die St. Petersburger Eremitage legte, Katharina die Große, kam aus Zerbst! Und so pflegen die Zerbster eine enge Verbundenheit mit Russland, was sich in der schon seit über 20 Jahren währenden Städtepartnerschaft mit Puschkin/ St. Petersburg
(ehemals: Zarskoje Selo) zeigt.
Und wer nicht träumt, nicht wagt, der nicht gewinnt...