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Eine musikalische Reise entlang der Balkan-Route - Das Ensemble Magalosch zu Gast in der Zerbster Es

Im Jahre 70 nach Christus wurde Jerusalem belagert und am 30. August eroberten die Römer die Ober- und Unterstadt mit Tempel und dem Palast des Herodes. Nachdem die Soldaten den äußeren Hof des Tempels erreicht hatten, brannten sie das Bauwerk nieder und töteten alle, die sich ihnen in den Weg stellten. Für die jüdische Bevölkerung bedeutete die Eroberung der Stadt den endgültigen Verlust einer politischen Autonomie. Viele verließen die Stadt und begaben sich auf die Flucht. Schon damals gab es die sogenannte "Balkan-Route", die die Juden nutzen um auch nach Europa zu fliehen.

Weltmusik-Programm

"Wir haben uns auf diese 'Balkan-Route' begeben, und haben in unserem Programm "Welt - Schwester - Welt", Volkslieder aller Länder auf dieser Route zusammengetragen", erläutert Heidrun von Strauch das Programm des Ensembles "Magalosch". Welt - Schwester - Welt? "So heißt ein rumänisches Volkslied, "Lume Sorá Lume" im Original, welches wir auch vortragen", erklärt die Sängerin.

Das Ensemble Magalosch (von links): Johannes Reiche (Klarinette), Albrecht Wiegner (Akkordeon), Heidrun von Strauch und Axel Knüpfer (Kontrabass). Foto: Thomas Kirchner

Die Musikanten des Ensembles „Magalosch“, welche sich um Heidrun von Strauch zusammengefunden haben, widmen sich in ihrem Programm einprägsamen, gefühlvollen und wunderbar rhythmischen Liedern aus vielen Ländern Europas. Hierfür haben die Bandmitglieder bislang wenig bekannte Volkslieder und Texte gesammelt und neu arrangiert.

Vor etwa drei Jahren hat das Ensemble dieses Weltmusik-Programm zusammen.- und das erste Mal vorgestellt. Manchmal ist die Musik, sind die Lieder der Heimat, alles was die Menschen mit auf ihre Flucht nehmen können. Das war vor Jahrhunderten nicht anders als heute. "Wir hatten damals keine Ahnung das dieses Programm bald aktueller denn je sein würde. Die Gegenwart hat uns eingeholt, ja überholt", gibt sich Heidrun von Strauch nachdenklich. "Nun sind tausende Menschen wieder auf der Flucht vor Krieg und Terror. Und wieder ist es die Balkan-Route, die sie vor Bomben, Hunger und Tod retten soll", fügt sie an.

Die musikalische Reise soll auch helfen Vorurteile abzubauen, andere Kulturen und deren Menschen besser kennenzulernen. Foto: Thomas Kirchner

Von Jerusalem bis an den Rhein

Die musikalisch Reise beginnt in Jerusalem und führt über Anatolien in der Türkei, Thessaloniki in Griechenland, Bulgarien, von Rumänien weiter nach Moldawien und Serbien über Ungarn und Österreich bis an den Rhein und ist gespickt mit Geschichten, Gedichten sowie kleinen Anekdoten von Land und Leuten.

Die musikalische Reise soll auch helfen Vorurteile abzubauen, andere Kulturen und deren Menschen besser kennenzulernen. Und wie könnte das besser gelingen als durch die Musik. "Die Menschen sind zu unterschiedlich, um sie alle gleich zu behandeln, das hören Sie ja schon an der Musik. Besiegen wir nicht unsere Vorurteile, besiegen diese uns. In jedem Menschen ist Sonne. Man muss sie nur zum Leuchten bringen", erklärt die Sängerin dem begeisterten Publikum die Lieder und Texte.

"Keine Krise dieser Welt wird von einem ganzen Volk ausgelöst, immer nur von einzelnen und ihren Mitläufern", sagt von Strauch. Foto: Thomas Kirchner

Mal sind die Lieder lustig, temperamentvoll, mal traurig bis melancholisch, so wie die verschiedenen Menschen die sie singen. Seit Jahrhunderten sind Menschen auf der Flucht. Im Gepäck haben sie manchmal nur die Erinnerung und ihre Lieder. "Ihre Musik ist ihre Identität und ihr Zuhause. Keine Krise dieser Welt wird von einem ganzen Volk ausgelöst, immer nur von einzelnen und ihren Mitläufern", sagt von Strauch. So trifft es meist das einfache Volk, das leidet und nicht selten ist es dann das dieses einfache Volk, das auf der Flucht ist.

Mal sind die Lieder lustig, temperamentvoll, mal traurig bis melancholisch.

Foto: Thomas Kirchner

"Die Schönheit und musikalische Vielfalt der durchquerten Länder auf der Balkan Route ist nach wie vor gegenwärtig. Unter glücklicheren politischen Umständen, könnte sie für alle Menschen eine Quelle der Inspiration und Lebenskraft sein. Denn gerade der wechselvolle Austausch der unterschiedlichen Kulturen hat Osteuropa zu einem einzigartigen kulturellen Juwel gemacht", gibt Heidrun von Strauch zu bedenken.

Das Publikum in der Zerbster Essenzen-Fabrik bedankt sich mit reichlich Applaus bei dem Ensemble.

Winterpause in der Essenzen-Fabrik

Das war vorerst auch die letzte Veranstaltung in der alten Fabrik in der Kastanienallee. Die Essenzen-Fabrik geht in die Winterpause. "Zeit für uns, die Veranstaltungen für das kommende Jahr zu organisieren und zu planen. Voraussichtlich Ende April gehen wir wieder an den Start", verabschiedet sich Stephanie Kölling.

Essenzen-Fabrik Zerbst I Foto: Thomas Kirchner

Essenzen-Fabrik Zerbst

Kontakt:

Kastanienallee 6 39261 Zerbst

info@essenzen-fabrik.de

http://www.essenzen-fabrik.de/ Tel.: 03923-486108


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