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Heute: Tag des älteren Menschen I Klinik Zerbst erläutert was es bei älteren Patienten zu beachten g

Tag des älteren Menschen am 1. Oktober 2016

  • Der ältere Patient: Was gilt es zu beachten?

  • HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt bietet umfassendes Diagnostik- und Therapiespektrum

Heutzutage werden wir nicht nur älter als noch vor wenigen Jahrzehnten, sondern altern auch gesünder und bleiben daher aktiver. Dennoch wird es künftig aufgrund des demografischen Wandels noch mehr ältere Patienten geben – die HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt ist bestens auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen eingestellt.

Priv.-Doz. Dr. med. Jürgen Bauditz, Chefarzt im Zentrum für Innere Medizin der HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt, blickt anlässlich des Tages des älteren Menschen am 1. Oktober auf die Besonderheiten älterer Patienten. „Die typischen älteren, sogenannten geriatrischen Patienten leiden meist an verschiedenen Krankheiten wie Bluthochdruck, der Lungenkrankheit COPD, Parkinson oder Demenz. Man bezeichnet das Vorhandensein dieser vielen Erkrankungen auch als Multimorbidität“, erklärt der Chefarzt. Betroffene sind überwiegend 70 Jahre oder älter, ihre Selbstständigkeit ist oft eingeschränkt. Auch jeder, der über 80 Jahre alt ist, gilt wegen seiner alterstypisch erhöhten Gebrechlichkeit als potenziell geriatrischer Patient.

„Bei Menschen nach dem 80. Lebensjahr gibt es ein weiteres Risiko: Sie sind zusätzlich eingeschränkt – durch Gewichtsabnahme, Erschöpfung, Muskelschwäche, verminderte Gehgeschwindigkeit, auch verursacht durch verringerte körperliche Aktivität. Diese Menschen verlieren mit jedem Tag im Bett viel Kraft“, so der erfahrene Mediziner weiter. Bewegung und Mobilisierung sind deshalb ganz besonders wichtig.

Nicht jeder ältere Mensch ab 70 Jahren wird automatisch Patient: Ein ausgeprägtes Gesundheitsbewusstsein, regelmäßige Bewegung und gesunde, ausgewogene Ernährung tragen heutzutage dazu bei, dass Krankheiten im Alter verhindert oder zumindest verzögert werden. „Es gibt viele aktive Senioren, die leistungsfähig sind, Hobbys haben, gerne reisen oder Sport treiben. Doch gerade wer aktiv lebt, riskiert, sich zu verletzten“, so der Chefarzt weiter.

Für Fitness und Gesundheit im Alter kann jeder etwas tun I Foto: HELIOS Kliniken GmbH

Diese Risiken stehen bei geriatrischen Patienten im Vordergrund:

Stürze

„Wenn ältere Menschen fallen, verletzten sie sich meistens schwer, die Knochen brechen eher, weil sie oft eine geringere Knochendichte haben. Zudem wird das Abfangen schwieriger, weil die Reaktionszeit länger ist“, sagt Priv.-Doz. Dr. med. Bauditz. Sturzrisiken im Alltag ergeben sich durch Stolperfallen wie Kabel, glatte Bodenbeläge oder fehlende Haltegriffe an zu hohen Toilettensitzen, aber auch dadurch, dass bei älteren Menschen Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit abnehmen und Bewegungseinschränkungen durch beispielsweise Parkinson oder einen Schlaganfall bestehen. Zudem können Medikamente Schwindel verursachen. „Stürze verhindern Sie am besten, indem Sie mögliche Stolperfallen im Haushalt konsequent entfernen, festes Schuhwerk tragen, in der Wohnung für gute Beleuchtung sorgen – und indem Sie Ihre Balance, Kraft und Ausdauer trainieren“, rät er.

Psychische Einschränkungen

Viele ältere Menschen leiden unter psychischen und geistigen Einschränkungen, denen Aufmerksamkeit gewidmet werden muss – dazu gehören Gedächtniseinschränkungen, Depression oder Demenz. Die Gefahr: Seelische Beschwerden wie Depressionen führen oft auch zu körperlichen Einschränkungen. „Wer Angst davor hat, den Kindern zur Last zu fallen, oder einsam ist, hat deshalb eventuell keinen Appetit oder Herzschmerzen. Wer im Alltag Probleme bei sich oder Angehörigen entdeckt, spricht am besten mit seinem Hausarzt darüber“, so Priv.-Doz. Dr. med. Bauditz weiter.

Mangelernährung

Experten gehen davon aus, dass 15 bis 20 Prozent der älteren Menschen mangelernährt sind. Bei 50 Prozent besteht ein Risiko dafür. „Das liegt oft daran, dass die Gebisse nicht richtig passen. Außerdem essen Senioren oft zu wenig, weil sie weniger Appetit haben, und oft auch nicht ausgewogen genug“, erklärt der Gastroenterologe. Manchmal scheitert das Essen auch an so profanen Dingen wie den Verpackungen. „Deshalb: Lassen Sie mindestens jährlich Ihr Gebiss prüfen, reinigen Sie Ihre Prothese regelmäßig und ernähren Sie sich gesund mit ausreichend Obst und appetitanregenden Gewürzen, trinken Sie täglich mindestens 1,5 Liter“, sagt der Chefarzt. Komplizierte Verpackungen kann man meiden, indem man mit den Angehörigen geeignete, leicht zu öffnende Artikel aussucht oder ggf. an der Frischtheke kauft.

Inkontinenz

Inkontinenz im Alter ist ein Tabuthema, doch sollten Betroffene keine Hemmungen haben, ihren Arzt darauf anzusprechen. Immerhin leiden 60 bis 70 Prozent der älteren Patienten darunter. Es gibt Therapiemöglichkeiten, wenn erst einmal klar ist, um welche Art der Inkontinenz es sich handelt. „Zum Beispiel kann bei einer Dranginkontinenz mit der Behandlung einer Blasenentzündung und Medikamenten zur Regulierung des übermäßigen Harndranges geholfen werden und bei einer Stressinkontinenz mit Beckenbodentraining, bestimmten Medikamenten oder einer Operation. Darüber hinaus kann es helfen, dass Sie lockere Kleidung tragen und den Wohnraum anpassen, beispielsweise durch höhere Sitzflächen“, rät Priv.-Doz. Dr. med. Bauditz.

Medikamentennebenwirkungen

Unerwünschte Medikamentenwirkungen sind ein großes Risiko für ältere Menschen, die oft mehrere, verschiedene Medikamente einnehmen. „Ab fünf verschiedenen Medikamenten geht man davon aus, dass mindestens eine unerwünschte Arzneimittelwirkung auftritt. Sprechen Sie beim Arzt an, welche Medikamente Sie nehmen. Wir Ärzte müssen immer kritisch hinterfragen, was wirklich nötig ist. Manchmal kann das bedeuten, dass wir darauf verzichten, eine weniger gefährliche Krankheit zu behandeln, als noch ein zwölftes Präparat zu geben.“

Wundheilung

Die Haut von Senioren ist trockener und hat weniger Nährstoffe, die für die Wundheilung wichtig sind. Hinzu kommt, dass oft schon multiresistente Erreger (wie zum Beispiel MRSA) in einer Wunde sein können. Chronische Wunden bereiten nicht nur Schmerzen und kosten Kraft, sie machen auch immobil. Mangel- und Fehlernährung spielen bei der Wundheilung ebenfalls eine entscheidende Rolle. „Hier gilt es, auf eine ausgewogene vitaminreiche und nährstoffreiche Ernährung inklusive einer ausreichenden Eiweißzufuhr zu achten, insbesondere bei chronischen Wunden. Wichtig: Druckbedingte Wunden bei gleichzeitiger Mobilität entlasten, um die Durchblutung zu fördern“, so der Experte abschließend.

HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt I Foto: Thomas Kirchner

Die HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt ist mit zahlreichen medizinischen Spezialisierungen bestens für die umfangreiche Untersuchung und Behandlung älterer Patienten ausgerüstet.

Klinikkontakt:

HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt

Zentrum für Innere Medizin

Priv.-Doz. Dr. med. Jürgen Bauditz

Sekretariat

Bianca Demski

Telefon : (03923) 739-330

Telefax: (03923) 739-291

E-Mail: bianca.demski@helios-kliniken.de

Die HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt verfügt in fünf Fachabteilungen und einer Belegabteilung über 200 Betten. 200 Mitarbeiter versorgen jährlich über 8.000 stationäre Patienten. Jährlich kommen in der HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt über 200 Babys zur Welt.

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