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Zerbster Azubi Max Hehling in 3.Generation bei der Schiffswerft Roßlau I Werft feier 150jähriges Jub

Die Roßlauer Schiffswerft kann auf eine bewegte Vergangenheit zurück blicken. Sie eine Jahrhundertwende, den 1. Weltkrieg, den 2. Weltkrieg und die DDR überstanden um dann um ein Haar von der Treuhandanstalt nach der Wende begraben zu werden. Das konnte Dank großer Proteste verhindert werden. So erlebte das Traditionsunternehmen auch die Jahrtausendwende und feiert dieser Tage ihr 150 jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass hatte die Werft in Roßlau am Sonnabend zum "Tag der offenen Tür" eingeladen.

Von Thomas Kirchner

"Wir freuen uns auf einen tollen Tag mit hoffentlich vielen Besuchern auf unserem Gelände. Am gestrigen Freitag begingen wir unser Jubiläum mit einem Festakt, zudem wir die Gesellschafter, Lieferanten, Kunden und natürlich unsere Mitarbeiter eingeladen haben. Heute nun haben wir alle Interessierten zu einem Tag der offenen Tür eingeladen, um mal einen Blick hinter die Kulissen werfen zu können, was wir alles so machen", erzählt Geschäftsführer Horst Danke.

Geschäftsführer Horst Danke beantwortet Fragen der Besucher, hier im Gespräch mit Klaus Alfred Scholz aus Dessau I Foto: Thomas Kirchner

Der Werft-Chef arbeitet seit 1966, also 50 Jahre im Unternehmen Danke hat Stahlschiffbauer gelernt, den Meisterlehrgang absolviert, war Abteilungsleiter und ist seit 2010 Geschäftsführer der Roßlauer Schiffswerft. "Es ist ein täglicher Kampf und war gewiss nicht immer leicht. Ich könnte längst im verdienten Ruhestand sein, aber mir macht die Arbeit Spaß. Doch einmal muss Schluss sein. Ende des Jahres ist es nun soweit, da gebe ich den Staffelstab weiter", berichtet Horst Danke weiter.

Inzwischen hat sich das Werftgelände gefüllt. Viele Besucher erkunden die Fertigungshallen und informieren sich an der vorbereiteten Firmenpräsentation, die mit vielen Bildern und Dokumentationen durch die 150 jährige Geschichte der Roßlauer Schiffswerft geleiten.

Die Besucher konnten sich an einer Präsentation über die 150 jährige Geschichte der Schiffswerft Roßlau informieren I Foto: Thomas Kirchner

Unter den vielen Besuchern ist auch Detlef Linke aus Klieken, der im Radio vom Tag der offenen Tür gehört hat und sich spontan zu einem Besuch entschloss. "Ich habe hier von 1969 bis 1971 gelernt und bis 1975 in der Werft gearbeitet. Seit mehr als 40 Jahren bin ich das erste Mal wieder an meinem alten Arbeitsplatz. Es ist schon spannend. Bis auf die neue Halle hat sich nicht wirklich viel geändert", erzählt Herr Linke.

Detlef Linke aus Klieken ist seit mehr als 40 Jahren zum ersten Mal wieder an seinem alten Arbeitsplatz I Foto: Thomas Kirchner

"Die ersten Schiffe die ich hier mit gebaut habe, waren 'Kuba Kutter'. Kuba Kutter? "Ja, die nannten wir so, warum weiß ich auch nicht so genau. Das waren Schiffe zur Fischverarbeitung, die wir für Kuba gebaut haben. Die Schiffe waren voll ausgestattet. Wir haben für viele Länder gebaut, Küstenmotorschiffe für Norwegen zum Beispiel. Schwimmende Kaufhäuser und Werkstattschiffe für die damalige Sowjetunion. Die Führerhäuser mussten dann wieder abmontiert werden, wenn die Schiffe nach Boizenburg gebracht wurden, wegen der Elb-Brücken. Die wurden dann nachher wieder nachgerüstet. Später haben wir hier auf der Werft auch Binnenfahrgastschiffe gebaut", erinnert sich Linke an seine ereignisreiche Zeit bei der Roßlauer Werft. "Seit kurzen bin ich Rentner. Ich musste heute einfach hier her kommen zum Schauen, ich war echt neugierig", verabschiedet er sich.

Immer wieder beantwortet Geschäftsführer Horst Danke Fragen der Besucher I

Foto: Thomas Kirchner

Auch viele Mitarbeiter nutzen die Gelegenheit den Familien ihren Arbeitsplatz zu zeigen. Azubi Max Hehling aus Zerbst zum Beispiel, der mit seine Mutter gekommen ist, um ihr seine Ausbildungsstätte vorzustellen. Max arbeitet in dritter Generation auf der Schiffswerft in Roßlau. "Schon mein Opa hat hier gelernt gearbeitet, mein Vater hat hier gelernt und gearbeitet und jetzt mache ich meine Ausbildung hier, seit 2013. Im kommenden Jahr bin ich fertig", berichtet der Azubi stolz. Auf die Frage ob es so eine Art Familientradition ist hier zu arbeiten antwortet Max, "Nein, ich hätte auch was anderes machen können. Aber die Arbeit meines Vaters hatte schon Einfluss auf meine Entscheidung hier in der Werft zu lernen. Durch ihn habe ich mein Interesse am Metallberuf entdeckt, und so bin jetzt auch hier gelandet, als dritter meiner Familie, um meine Ausbildung zu machen."

Azubi Max Hehling aus Zerbst arbeitet in dritter Generation in der Werft. Er zeigt seiner Mutter seine Ausbildungsstätte I Foto: Thomas Kirchner

Auch Meister Carsten Unger führt seine Familie durch die Hallen der Werft, erläutert ihnen das hier Mautbrücken für die Autobahnen oder Teile für Fluss-Schleusen gebaut werden. "Es ist ganz interessant mal zu sehen, nicht nur zu hören, was der Vater hier so macht", lächelt Sohn Ronny Unger der mit seiner Freundin Henrike Manzek den Vater am Arbeitsplatz besucht.

Carten Unger, Meister in der Werft erläutert der Familie seinen Arbeitsplatz, Carsten Unger, Yvonne Tiedtke, Henrike Manzek und Sohn Ronny Unger (von rechts) I Foto: Thomas Kirchner

Die Geschäftsführer Horst Danke und Peter Talaska lassen es sich nicht nehmen, die zahlreichen Besucher persönlich über das Werftgelände zu führen und über die Arbeit und die Produkte die hier gefertigt werden, Auskunft zu geben. "Schiffe bauen wir hier nicht mehr, dazu führt die Elbe die meiste Zeit des Jahres zu wenig Wasser. Die Schiffe müssten dann Räder haben", witzelt Geschäftsführer Danke bei der Begrüßung der Besucher. "Aber es gibt einiges Anderes was wir herstellen. Das wollen wir ihnen jetzt zeigen", nimmt er die Gäste mit auf einen Rundgang.

Die Geschäftsführer Peter Talaska und Horst Danke (Mitte von rechts) begrüßen die zahlreichen Besucher zu einer Führung i Foto: Thomas Kirchner

Die Geschäftsführer Danke und Talaska sowie viele andere Mitarbeiter der Schiffswerft Roßlau standen natürlich auch zur Beantwortung von Fragen der Besucher in zahlreichen Einzel.- oder Gruppengesprächen zu Verfügung.

Wer eine Rast brauchte, hatte hier wohl den besten Platz. direkt an der Elbe auf dem Werftgelände. Foto: Thomas Kirchner

Wer vom Erkunden des weitläufigen Geländes eine Pause braucht, der kann sich direkt an der Elbe ausruhen und stärken. Sicher der schönste Platz auf dem Roßlauer Werftgelände mit direktem Blick auf´s Wasser und bei strahlendem Sonnenschein.

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