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Prostatakrebs-Therapie: 'So viel wie nötig - So wenig wie möglich' I Professoren der Uni-Kli

Was steckt hinter der Idee der gemeinsamen interdisziplinären Sprechstunde von Professor Dr. Martin Schostak, Direktor der Universitätsklinik für Urologie und Kinderurologie Magdeburg und Professor Dr. Günther Gademann, Direktor der Universitätsklinik für Strahlentherapie Magdeburg zur Behandlung und Therapie von Prostatakrebs. Sie gaben die Antwort.

Die Klinik für Urologie und Kinderurologie, das urologische Forschungslabor und das interdisziplinäre Prostatakrebszentrum haben sich im Sommer 2015 erfolgreich einer Auditierung unterzogen. Am 22.10.2015 wurde deshalb das neue Zertifikat verliehen. Es gilt bis zur nächsten Überprüfung im Sommer 2017 I Quelle: Uni-Klink Magdeburg

In Deutschland und Europa erkranken besonders viele Menschen an Prostatakrebs. Das hat viele Ursachen. Eine davon kann ungesunde Ernährung und Übergewicht sein, eine weitere das Rauchen. So kann jeder das Risiko an Krebs zu erkranken selbst minimieren, in dem er auf seine Ernährung achtet und auf das Rauchen verzichtet.

"Vorsorge kann nur der Patient selbst treffen, darum ist mir der Begriff Vorsorgeuntersuchung schon immer ein Rätsel. Wir Ärzte können diagnostizieren, vorsorgen kann und sollte jeder selbst", so Professor Dr. Martin Schostak, Direktor der Universitätsklinik für Urologie und Kinderurologie Magdeburg am Mittwoch im Zerbster Fasch-Saal der Stadthalle beim Vortrag "Gesunde Männer - kranke Männer" der sich mit dem Thema Prostatakrebs beschäftigte. Gemeinsam mit Professor Dr. Günther Gademann, Direktor der Universitätsklinik für Strahlentherapie Magdeburg referiert Professor Schostak über Erkennung und Therapien von Tumoren in und an der Prostata.

Professor Dr. Günther Gademann, Direktor der Universitätsklinik für Strahlentherapie Magdeburg (links), Professor Dr. Martin Schostak, Direktor der Universitätsklinik für Urologie und Kinderurologie Magdeburg (rechts) I Foto: K.Kulot

Fortbildungskongresse in Magdeburg, die die beiden Mediziner organisieren sind mit 250 teilnehmenden Urologen, Onkologen, Strahlentherapeuten, Radiologen und Allgemeinmediziner in Magdeburg auch zu diesem Thema deutschlandweit bekannt und bedeutend. Fachvorträge wurden unter anderem von 16 bundesdeutschen Lehrstuhlinhabern gehalten, die zu den Besten ihres Faches zählen. Dieses innovative Tagungskonzept für die Ärztefortbildung in Sachsen-Anhalt hatte 2015 den „OttoAward“ der Landeshauptstadt Magdeburg für die beste wissenschaftliche Veranstaltungsreihe erhalten.

Professor Dr. M. Schostak erläutert die verschieden Untersuchungsmethoden zur Früherkennung von Tumoren I Foto: K. Kulot

"Ich bin Professor Dr. Günther Gademann überaus dankbar, dass er mich 2010 zu einem Ärztekongress eingeladen hat, um einen Vortrag zu halten. So haben wir uns kennengelernt und wenig später bin ich dann in Uni-Klinik nach Magdeburg gewechselt. Ich habe Professor Gademann eine interdisziplinäre Sprechstunde für an Prostatakrebs erkrankte Patienten angeregt. Er hatte sofort ein offenes Ohr für diese Idee. Bei anderen Kollegen bin ich da eher auf Skepsis und Ablehnung gestoßen. Seit 2011 gibt es diese gemeinsamen Sprechstunden jetzt, der Urologe und der Strahlentherapeut, und das sehr erfolgreich", erzählt Professor Schostak.

"Der Sinn hinter diesem Gedanken der gemeinsamen Sprechstunden ist einfach. Wir sehen uns die Diagnose, die Krankengeschichte und alle weiteren relevanten Unterlagen der Patienten an, beraten uns und dann geben dann eine gemeinsame Therapieempfehlung. Das hat eine ungemein positive Wirkung auf die Patienten und die Angehörigen", ergänzt Professor Gademann.

Es geht um Untersuchungsmöglichkeiten zur Früherkennung von Prostatakrebs und die verschiedenen Arten der Therapie. Die rein urologischen Untersuchungen alleine können unter Umständen vorhandene Krebsherde nicht auffinden. Die multiparametrische MRT stellt hier die derzeit beste Methode zur Darstellung tumorverdächtiger Herde in der Prostata dar. Diese Methode kann dem Patienten unter Umständen auch eine Biopsie ersparen.

Das Behandlungsangebot für Patienten mit Prostatakrebs wird künftig durch das in Deutschland erstmals eingesetzte System „Focal One“ in der Universitätsklinik für Urologie und Kinderurologie Magdeburg erweitert. Das neue System ermöglicht innerhalb einer einzigen Sitzung eine Diagnostik mittels dreidimensionaler Bildfusion zwischen MRT und Live-Ultraschall, eine roboterassistierte Therapieplanung und gering-invasive Behandlung mit hochintensivem fokussiertem Ultraschall I Quelle: Uni-Klink Magdeburg

Ist ein Tumor diagnostiziert, werden die verschieden Therapiemöglichkeiten erörtert. Die Therapie die angewendet werden soll ist wiederum von vielen anderen Faktoren, wie zum Beispiel dem Alter des Patienten abhängig. Manchmal ist auch überhaupt keine Therapie nötig, erfahren die rund 30 Besucher des Vortrages. Nicht jeder Prostatakrebs ist bösartig und muss sofort behandelt werden. In vielen Fällen reicht eine regelmäßige Beobachtung und Untersuchung, um gegebenenfalls mit einer Therapie beginnen zu können, wenn dies nötig wird.

Der Leiter der Klinik für Urologie und Kinderurologie des Universitätsklinikums Magdeburg wird von der Redaktion von FOCUS-GESUNDHEIT auf Basis einer unabhängigen Datenerhebung erneut als einer von Deutschlands Top-Medizinern auf dem Gebiet der Onkologie ausgewiesen Quelle: Uni-Klink Magdeburg

"Wer eine zweite Meinung einholen möchte, der kann in unsere Sprechstunde kommen. Idealerweise bringen beispielsweise sie Unterlagen zu Vorerkrankungen und den bisherigen Befund mit. Ansonsten werden natürlich auch bei uns alle relevanten Untersuchungen durchgeführt. Wir führen dann eine individuelle Diagnostik und Beratung durch. Diese Beratung erfolgt offen und transparent. Abschließend erhalten sie von uns eine gemeinschaftliche Empfehlung für eine gezielte auf sie abgestimmte Therapie, die dem neusten Stand der Wissenschaft entspricht, 'So viel wie nötig - So wenig wie möglich'.

Ärzte und Patienten können oft unter mehreren Optionen wählen. Was ist im Einzelfall die beste Wahl? Wann kann es richtig sein, von den bisherigen Leitlinienempfehlungen abzuweichen? Welche Patienten könnten von neuen klinischen Studien profitieren? All dieses Fragen erörtern wir gemeinsam mit unseren Patienten um die bestmögliche Lösung für jeden einzelnen zu finden", schließen Professor Schostak und Professor Gademann den Vortrag.

Im Anschluss beantworteten die Mediziner noch zahlreiche Fragen der Besucher.

Nähere Informationen zum Thema Prostatatumor erhalten sie unter:

http://urologie.uni-magdeburg.de/.

Termine für die interdisziplinäre Sprechstunde der Professoren Schostak und Gademann können sie im Sekretariat von Prof. Schostak unter Tel. 0391 / 67-15036 vereinbaren. Die Wartezeit beträgt nicht länger als vier Wochen.

Foto: K.Kulot


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