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Kurz vorm Start ins neue Schuljahr: Sicherer Schulweg - Übung macht den Meister! I Radelnde Erstkläs

Zu Fuß, mit Bus und Bahn oder im Auto der Eltern: Immer wieder werden Kinder auf dem Weg zur Schule in Unfälle verwickelt. 107.754 registrierte die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung allein im letzten Jahr - quer durch alle Altersgruppen.

Was wir Erwachsenen tun können, damit unsere Kinder sicher zur Schule und

zurück nach Hause kommen, verrät Ihnen rechtzeitig vor dem ersten Schultag

nach den Sommerferien ZerbstAktuell. Andreas Bergmeier vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat gibt wichtige Tipps für den sicheren Schulweg unserer Jüngsten.

Von Thomas Kirchner

ZerbstAktuell: Wenn die Schule wieder startet, sollten alle Auto- und Motorradfahrer doppelt aufmerksam sein?

Andreas Bergmeier: "Ja, das ist ganz wichtig, denn selbst im dicksten Straßenverkehr sind Schüler oft abgelenkt, unkonzentriert und auch nicht richtig aufmerksam. Deshalb gilt in Wohngebieten und vor allen Dingen in der Nähe vor Schulen, immer langsam zu fahren und jederzeit bremsbereit zu sein. Es ist eben so, dass Schulanfänger häufig überfordert sind mit den schwierigen Situationen im Straßenverkehr. Gerade die Kleinen haben ein sehr eingeschränktes Sichtfeld, nehmen die Geräusche nicht eindeutig wahr und können auch Geschwindigkeit nicht richtig einschätzen. Deswegen ist es eben wichtig, als Autofahrer da immer auf der Hut zu sein."

Damit der von vielen Kindern herbeigesehnte Schulanfang nicht zum „Ernst des Lebens“ wird, muss der sichere Schulweg geplant werden. Dabei helfen Schulwegpläne. Foto: manu

ZerbstAktuell: Welche Strecke ist die Beste für den Weg zur Schule?

Andreas Bergmeier: "Sie sollten für den Schulweg eine möglichst sichere Strecke auswählen - das muss aber nicht immer die kürzeste sein. Wichtig ist, dass Sie mit Ihrem Kind die Strecke mehrmals abgehen und auf Gefahrenquellen hinweisen und vielleicht auch mal die Rollen tauschen, dass Ihr Kind Sie sicher zur Schule bringen kann. Viele Schulen verteilen sogenannte Schulwegpläne. Danach sollten Sie fragen, denn da sind sichere Wege und geeignete Übergänge eingezeichnet. Der Schulweg mit dem Fahrrad kommt überhaupt erst in Frage, wenn die Kinder die Radfahrprüfung absolviert haben - und das ist in der Regel erst in der vierten Klasse."

Radelnde Erstklässler?

Über die Hälfte der Befragten (56 Prozent) lehnt es ab, dass Erstklässler allein mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Von den Eltern mit Kindern im Alter zwischen fünf und sieben Jahren sind sogar über zwei Drittel (68 Prozent) dieser Meinung. Dies ergab eine repräsentative Befragung von 2.000 Personen, die im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) vom Marktforschungsinstitut Ipsos durchgeführt wurde. Ein Viertel der Befragten (28 Prozent) stimmte nur unter Einschränkung zu, zum Beispiel dann, wenn das Kind reif genug ist, der Schulweg nicht zu weit ist und es nur wenig Autoverkehr gibt. Nur jeder Siebte (14 Prozent) antwortete mit „Ja“.

Über 50 Prozent der Befragten lehnen es ab, dass Erstklässler allein mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Eltern sind sogar zu zwei Dritteln dagegen, so der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR). Grafik: GWM

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat weist darauf hin, dass Kinder von sechs bis acht Jahren in der Regel noch nicht reif genug sind für eine sichere Verkehrsteilnahme mit dem Fahrrad. Sie sind beispielsweise nicht in der Lage, in komplizierten oder gefährlichen Situationen mehrere Aufgaben gleichzeitig zu lösen, sichere Entscheidungen zu treffen und angemessen zu reagieren. Sie müssen mit dem Rad den Gehweg benutzen und dürfen nicht auf der Fahrbahn oder auf Radwegen fahren. Die Radfahrausbildung findet im dritten und vierten Schuljahr statt. Um Kinder nicht unnötig großen Gefahren auszusetzen, sollten sie erst danach mit dem Fahrrad zur Schule fahren.

Ausreichend Zeit für den Schulweg

Sind Schulbus oder öffentliche Verkehrsmittel Teil des Schulwegs, dann bitte auch das richtige Ein- und Aussteigen an der Haltestelle trainieren - also ohne Toben, Drängeln, Schubsen und immer mit Blick auf den vorbeifahrenden Verkehr.

Andreas Bergmeier: "Wenn Sie Ihr Kind ausnahmsweise mal mit dem Auto zur Schule fahren, denken Sie daran, dass in Deutschland die Kindersitzpflicht gilt, bis zum zwölften Geburtstag oder einer Größe von 1 Meter 50. Viel besser ist es aber, wenn die Kinder zu Fuß zur Schule gehen, denn erstens tut Bewegung immer gut und zweitens fördert das die sozialen Kontakte zu den Mitschülerinnen und Mitschülern. Dabei ist es aber wichtig, dass die Kinder immer gut ausgeschlafen sind, gesund gefrühstückt haben und vor allen Dingen genügend Zeit haben, um stressfrei und in Ruhe zur Schule zu kommen."

Die Grundschule "An der Stadtmauer" in Zerbst. Noch ist es ruhig. Doch in wenigen Tage herrscht hier gerade morgens rege Betriebsamkeit die größte Aufmerksamkeit erfodert.

Foto: Thomas Kirchner

Weitere Tipps rund ums Thema "Sicherer Schulweg" finden Sie im Internet auf der Homepage des Deutschen Verkehrssicherheitsrats unter www.dvr.de.

Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V.

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