top of page
Zerbst, Anhalt, News, Events, Blog, Katharina die Große,

"Talk im Hangar" - Premiere bei GETEC auf dem Flugplatz Zerbst - Jungpolitiker diskutieren

Zerbst.I Am vergangenen Donnerstagabend fand im Zuge des Sommerfestes der GETEC green energy in der Begegnungsstätte auf dem ehemaligem Zerbster Militärflugplatz eine Podiumsdiskussion statt, bei der besonders die Jugend zu Wort kommen sollte. Die Diskussionsrunde sollte allen Beteiligten Raum zur Darstellung Ihre Ansichten zu den Themen, die ganz besonders die jungen Leute interessiert, wie beispielsweise ländlicher Raum und Mobilität, ländlicher Raum und Naturschutz sowie ländlicher Raum gleich Sportstättenoase? bieten.

Wobei das Thema Mobilität mehr oder weniger unfreiwillig an diesem Tag in Mittelpunkt rückte. Durch das Unwetter am Nachmittag war diese nämlich erheblich eingeschränkt, was dazu führte, das einige der geladenen Gäste und auch Besucher Zerbst und den Flugplatz gar nicht erst erreichten. Bäume waren auf Straßen gestürzt, der Zugverkehr teilweise unterbrochen. So musste ein wenig improvisiert werden und der Beginn verzögerte sich um knapp eine Stunde.

v.l.: Max Schulze, Schülervertreter des Franciseums, Michel Kleinhans - stellvertretender Landesvorsitzende der Jungen Union Sachsen Anhalt, Moderator Chris Döhring, Vorstand der GETEC green energy AG, Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD), Tobias Böttcher, stellvertretender Landesvorsitzende der Jusos in Sachsen Anhalt und Robin Luge, Landessprecher der Grünen Jugend Sachsen-Anhalt. Foto: Thomas Kirchner

Neben Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) hatten auch Nachwuchspolitiker aus Sachsen Anhalts Regierungsparteien, der CDU, SPD und der Grünen , wie Michel Kleinhans - stellvertretender Landesvorsitzende der Jungen Union Sachsen Anhalt, Robin Luge, Landessprecher der Grünen Jugend Sachsen-Anhalt, Tobias Böttcher, stellvertretender Landesvorsitzende der Jusos in Sachsen Anhalt sowie Max Schulze als Schülervertreter des Franciseums im Podium Platz genommen.

Moderator Chris Döhring, Vorstand der GETEC green energy AG stieg dann auch gleich mit dem heißen Thema "Umweltschutz-Die Rückkehr des Wolfes" ein. Wohl kaum ein anderes Thema wird derzeit so kontrovers diskutiert wie dieses. Besonders Nutztierhalter wie Schäfer und die Jägerschaft sind für eine Freigabe sogenannte "Problemwölfe" abzuschießen zu können. Erwartungsgemäß gab es auch bei den Jungpolitikern keineswegs Einigkeit über die Vorgehensweise zum Thema Wolf. Während sich Michel Kleinhans für einen begrenzten Abschuss aussprach, war da Tobias Böttcher schon zurückhaltender und Robin Luge erwartungsgemäß dagegen. "Wir können zwar über dieses Thema diskutieren, doch die Entscheidungen wie mit dem Thema Wolf - Artenschutz weiter umgegangen wird, fallen letztlich bei der EU in Brüssel", betonte Bürgermeister Andreas Dittmann.

Wenn Naturschutz aber wichtige Investitionen behindere oder gar verhindere, müsse man schon genau hinsehen und auch mal differenzieren was wichtiger sei, Wolf, Bieber, Hamster, Fledermaus und Co oder beispielsweise die Schaffung neuer Arbeitsplätze meint Kleinhans. "Man sagt uns immer nach, wir sind wegen des Naturschutzes bei vielen Sachen die Verhinderer. Das stimmt so nicht, wichtig ist es, beides in Einklang zu bringen", vereidigt Robin Luge der Grünen Jugend den Natur.- und Artenschutz.

Trotz der widrigen Umstände sind zahlreiche Interessierte zum "Talk im Hangar" gekommen. Foto: Thomas Kirchner

Beim Thema Mobilität waren die Differenzen etwas weniger spürbar. Einigkeit bestand in der gesamten Runde darin, dass die Gemeinden keinesfalls von der Stadt abgekoppelt werden dürfen. "Wenn die regulären Buslinien nicht greifen ist der Rufbus ist ein wichtiges Instrument, gerade auch für ältere Menschen oder Jugendliche die noch keinen Führerschein besitzen", betonte der Schülervertreter und Elftklässler Max Schulze. Es sei ein Stück Unabhängigkeit die man ohne Auto eben noch nicht habe und eine Möglichkeit zu einer Party oder ins Kino zu fahren.

Beim Thema Neubau von Straßen und Autobahnen prallen dann doch wieder die verschiedenen Positionen aufeinander, besonders bei der Union und den Grünen. Gerade beim Thema Bauen und Naturschutz gibt es immer wieder jede Menge Konfliktpotential. Als Beispiel kommt hier auch kurz der Neubau eines Ski-Liftes in Schierke im Harz zur Sprache, wo den Grünen immer wieder der Vorwurf gemacht wird, das Projekt verhindern zu wollen.

Für das Thema ländlicher und Sportstätten wird dann die Zeit etwas knapp, es konnte nur noch kurz angerissen werden. Auch hier vertritt Schülervertreter Max Schulze eine klare Position. Sport sein nicht nur ihm wichtig, sondern vielen Jugendlichen die er kennt. Bei den Sportstätten und Bädern dürfe es keine Einschränkungen oder gar Schließungen geben, im Gegenteil, da müsse ehe noch investiert werde. Freizeit.- und Sporteinrichtungen, da dürfe nicht gespart werden. "Davon würde ich sogar meine Wahlentscheidung abhängig machen", erklärt er unmissverständlich.

"Sport und seine Vereine sind wichtige Bindeglieder in der Gesellschaft und helfen Jugendliche von rechtem Gedankengut fern zu halten", ist sich Juso Tobias Böttcher sicher. Dort lerne man, teamplay genauso wie fairplay und respektvoll miteinander umzugehen egal woher man kommt.

Ein kleines Präsent als Dankeschön für die Jungpolitiker im Podium. Foto: Thomas Kirchner

Am Ende blieben einige Fragen offen und das Thema Sport lediglich gestreift. Moderator und GETEC Vorstand Chris Döhring versprach die Diskussionsrunde fortzusetzen und dann den Sport etwas mehr ins Visier zu nehmen.

Positives Fazit der Podiumsdiskussion: die Jugend ist um einiges weniger Politikverdrossen wie viele denken. Sie hat zu vielen Themen eine klare Meinung und was noch viel wichtiger ist, sie artikuliert sie auch, lässt sich auf Diskussionen ein, offen, ehrlich, kontrovers und vor allem respektvoll. "Talk im Hangar", eine Veranstaltung die es verdient, zur Tradition zu werden.

 


Archiv
Schlagwörter
Folgen Sie uns!
  • Facebook Basic Square
  • Twitter Basic Square
bottom of page