top of page
Zerbst, Anhalt, News, Events, Blog, Katharina die Große,

Unwetter am Donnerstag richtet verherende Schäden an - Feuerwehren bis tief in die Nacht im Dauerein

Unwetter am Donnerstag richtet verherende Schäden an - Feuerwehren bis tief in die Nacht im Dauereinsatz

Lindau kurz vor dem Unwetter. Foto: Harry Preiske

Zerbst.I Der deutsche Wetterdienst hatte bereits den gesamten Donnerstag vor schweren Gewittern mit Starkregen, Hagel und Sturmböen gewarnt. Eine Unwetterfront zog von Norddeutschland, wo sie bereits erhebliche Schäden angerichtet und den Zugverkehr weitestgehend lahm gelegt hat, nach Mitteldeutschland. Gegen 15 Uhr brach dann auch in Zerbst und den umliegenden Gemeinden buchstäblich die Hölle los.

Starkregen setzt ein, es hagelt, Sturmböen fegen über die Stadt und die umliegenden Gemeinden. Nur kurze Zeit später gehen die ersten Notrufe in der Leitstelle ein. "Ich selbst war aus Dessau auf dem Weg nach Zerbst, konnte also selbst nicht sofort mit eingreifen", schildert Stadtwehrleiter Steffen Schneider. Rodleber Kameraden haben ihn durch die Einsatzstellen gelotst, doch auch für den Feuerwehmann war auf der B184 am Abzweig Spitzberg Schluss. Umgestürzte Bäume blockieren die Bundesstraße. Über Schleichwege gelangte der Zerbster Ortswehrleiter schließlich doch noch relativ zeitnah nach Zerbst.

Ortswehrleiter Steffen Schneider.

Foto: Thomas Kirchner

Nur Minuten nach den ersten Alarmierungen sind alle Fahrzeuge der Zerbster Wehr vom Hof, besetzt mit allen verfügbaren Kameradinnen und Kameraden. "Rene Borkowitz, Holger Müller und ich haben die Einsätze koordiniert", schildert Ortswehrleiter Steffen Schneider die Situation. "Wir sind nach Eingang der Meldungen die Einsatzorte abgefahren, haben dann je nach Dringlichkeit und Gefahrenlage die Einsatzstellen sortiert und Fahrzeuge zu den Einsatzstellen geschickt", erklärt Schneider die Vorgensweise.

"Die wohl gefährlichste Situation hatten wir in der Friedrich Naumann Straße gegenüber der Klink", erklärt Ortswehrleiter Steffen Schneider. Ein großer Teil eines Daches, incl. Dachfenster ist von der Hinterseite des Gebäudes durch die Sturmböen zur Straßenseite geklappt, hing über den Vorsprung und drohte auf den Bürgersteig und die Straße zu stürzen. "Mit Hilfe einer Dachdeckerfirma, die bereits vor Ort war und dem Hubsteiger konnten die Kameraden das lose Dach sicher nach unten transportieren", so Schneider.

In der Goethestraße 14-16 ist auf der Hofseite ein Baum gegen die Fassade gestürzt und drohte Fenster einzudrücken. Auch hier konnte mit dem Hubsteiger die Gefahr gebannt werden. Die Kameraden rückten den Baum mit der Kettensäge zu leibe. Die Kollegen des Zerbster Bauhofes unterstützten die Feuerwehrkräfte. "In der Wohnanlage Wilhelminischer Hof fielen Dachsteine nach unten auf Balkone, Bürgersteig und Autos. Auch dort konnten die Kameraden die Gefahr bannen.

"Hinzu kamen unzählige umgestürzte Bäume und Geäst im gesamten Stadtgebiet, wie beispielsweise am Heidetorfriedhof, der Dobritzer Straße und den umliegenden Orten, die Straßen und Wege versperrten, so das wir am späten Nachmittag die Kollegen der DLRG Ortsgruppe Zerbst-Roßlau zu Hilfe holten, die ebenfalls halfen mit Kettensägen die Straßen wieder befahrbar zu machen", erklärt Schneider.

Einsatzkräfte der DLRG Ortsgruppe Zerbst-Roßlau halfen bei der Beseitigung der Sturmschäden. Foto: DLRG

Auch in den umliegenden Gemeinden hat das Gewitter schwere Schäden angerichtet. Wer beispielsweise aus Ragösen über Garitz in Richtung Zerbst wollte, hier war hinter dem Abzweig Bärenthoren Schluß. Auch von Bärenthoren über Polenzko Richtung Garitz nach Zerbst war zeitweise keine Durchkommen, ebenso von Dobritz nach Zerbst, umgestürzte Bäume versperrten die Straßen. In Garitz verüstet das Unwetter den Sportplatz, ein Baum fällt auf das Vereinsgebäude und beschädigt es schwer. Auch die Ortswehren der Gemeinden sind pausenlos damit beschäftigt, Straßen, Wege, Leitungen und Grundstücke von umgestürzten Bäumen zu befreien.

Durch das Unwetter war auch der Bahnverkehr stark eingeschränkt. Oberleitungen wurden beschädigt, Bäume fielen auf die Gleise, Züge strandeten auf den Strecken. Zeitweise ging auf der Schiene nichts mehr. Viele Haushalte waren über Stunden ohne Strom. Leitungsmasten waren umgeknickt oder Bäume und Geäst hatten die Leitungen beschädigt.

"Zum Glück haben wir keine Kenntnis über Personenschäden", ist Steffen Schneider trotz des pausenlosen Einsatzes seiner Kameraden erleichtert.

Insgesamt 22 Einsätze beziehungsweise Einsatzorte wurden mit allen verfügbaren Fahrzeugen und Kameraden nacheinander nach Dringlichkeit abgearbeitet. "Weit nach 0 Uhr waren wir dann durch und hatten das Schlimmste beseitigt", so der Ortswehrleiter.

Viele Bürger und Betroffene zollen den Kameraden großen Respekt. Foto: Thomas Kirchner

In den sozialen Netzwerken wie beispielsweise bei facebook danken viele Bürger und Betroffene den Einsatzkräften für ihren unermüdlichen Einsatz bis tief in die Nacht sowie ihre schnelle Hilfe und sprechen der Freiwilligen Feuerwehr und allen anderen Helfern ihren größten Respekt aus.

Auch Bürgermeister Andreas Dittmann dankt den Kameraden und Helfern die stundenlang im Einsatz waren, um die Straßen und Gehwege von umgestürzten Bäumen zu befreien und Gefahren zu beseitigen. "Heute ist wieder ein Tag, an dem wir froh und stolz sein können, so viele einsatzbereite Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr zu haben. Allen Einsatzkräften und Helfern ein herzliches Dankeschön für die enorme Leistung", sagte Dittmann.

Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD)

Foto: Thomas Kirchner

Die Spur der Verwüstung in Bildern I Zum Vergrößern Bild anklicken

Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) dankt den Kräften von Polizei und Feuerwehr in Sachsen-Anhalt für deren Einsatz bei der Bewältigung der Unwetterlage vom Donnerstag. „Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die Einsatzkräfte im Land hoch professionell agieren und mit einer überdurchschnittlichen Leistungsfähigkeit die Sicherheit der Menschen im Land gewährleisten. Dafür bedanke ich mich und spreche den Kolleginnen und Kollegen, die an der Bewältigung der Unwetterlage beteiligt waren, meine ausdrückliche Anerkennung aus“, so der Minister.

 


Archiv
Schlagwörter
Folgen Sie uns!
  • Facebook Basic Square
  • Twitter Basic Square
bottom of page