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Leukämie: Zerbster, wir brauchen Eure Hilfe! I "Ich wünsche mir, dass uns viele Menschen im Kam

'Gemeinsam gegen Leukämie - Werdet zum Lebensretter',

heißt eine Typisierungs-Aktion der Knochenmarkspenderdatei Magdeburg am 06.August

auf der Zerbster Schlossfreiheit. Zwischen 14 und 18 Uhr sind alle Zerbster und Gäste

der Stadt aufgerufen, sich an dieser Aktion zu beteiligen und sich als mögliche Spender

registrieren zu lassen.

Es kann jeden treffen, Dich, Deine Kinder, Deine Familie, Deine Freunde!

Lass Dich typisieren!

Von Thomas Kirchner

ZerbstAktuell sprach mit Andrea Hesse, Mitarbeiterin der Blutbank des Universitätsklinikums Magdeburg und Mitiniziatorin der Typisierungsaktion in Zerbst.

Frau Hesse, aus Anlass des Zerbster Heimatfestes führt die Knochenmarkspenderdatei Magdeburg am 06.August auf der Zerbster Schloßfreiheit eine Typisierungsaktion durch? Wie kam es dazu? Wer kam auf diese Idee?

Andrea Hesse: "Als ehemalige Leitzkauerin und jahrelange Teilnehmerin des Heimatfestturniers (Pferdesport) in Zerbst kam mir in diesem Jahr die Idee, dieses tolle Event zum Anlass zu nehmen, um auf Stammzellspendersuche für leukämiekranke Menschen zu gehen. Diese Idee wurde mit Prof. Heim und dessen Mitarbeitern der Knochenmarkspenderdatei Magdeburg und mit der Stadt Zerbst besprochen und es kam sofort ein positives Feedback. Wir freuten uns sehr über die sofortige Zusage der Stadt Zerbst und die tolle Zusammenarbeit."

Wie läuft so eine Typisierung ab? Mit Nadel und Blut abnehmen?

"Nein. Eine Nadel brauchen wir für die Typisierung nicht. Am 06.08.16 auf der Schloßfreiheit wird die Typisierung so ablaufen, dass wir einen Wangenabstrich nehmen. Aus diesem werden die persönlichen Merkmale im Labor der Uniklinik Magdeburg bestimmt. Diese Daten werden dann an ein zentrales Register gesandt und mit Patientendaten abgeglichen. Man kann sagen, es tut nicht weh, geht ganz schnell und man gibt einem leukämiekranken Menschen Hoffnung auf Leben!"

Andrea Hesse in einem Labor der Uniklinik-Blutbank Magdeburg. I Foto: Privat

Alle mit einer Spritzenphobie brauchen also keine Angst haben?

"Bei der Typisierung brauchen sich diejenigen, die eine Spritzenphobie haben keine Gedanken machen, da diese ganz schmerzfrei per Wagenabstrich geschieht, aber man muss sich bewußt sein, dass man im Falle eines 100%igen Treffers,um eine Nadel nicht herum kommt. Heutzutage erfolgt eine Stammzellspende wie eine Art Blutspende, indem die Stammzellen aus dem Blut herausgefiltert werden."

Was ist wenn man nach der Auswertung einen Treffer landet? Was kommt dann auf den Spender zu?

Im Falle eines 100%igen Treffers wird der Spender angeschrieben und es wird um eine Blutprobe gebeten, aus der wichtige Parameter bestimmt werden. Danach wird er zu einer Voruntersuchung eingeladen und es wird alles ausführlich besprochen rund um die Spende. Eine Spende läuft heutzutage wie eine Art Blutspende ab, dass heißt, dass die Zellen aus dem Blut gefiltert werden. Viele denken es wird Rückenmark entnommen. NEIN es ist nicht so!

Nur noch bei 1% der Fälle und hauptsächlich bei kleinen Kindern wird eine Knochenmarksentnahme durchgeführt.

Können Sie sagen, wieviele Menschen in Deutschland auf einen geeigneten Spender warten?

"Eine Zahl kann ich da nicht nennen, aber, alle 15 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch am Leukämie und an anderen Blutkrankheiten, deshalb ist es für uns wichtig viele Menschen mit der Message zu erreichen, sich typisieren zu lassen und diesen Patienten neue Hoffnung zu schenken."

Und wie lange müssen die Betroffenen im Schnitt warten, bis ein geeigneter Spender gefunden ist?

"75% der Patienten finden innerhalb von 3 Monaten einen passenden Spender. Umso wichtiger ist es, dass sich viele Menschen als potentielle Lebensretter registrieren lassen."

Andrea Hesse in einem Labor der Uniklinik-Blutbank Magdeburg. I Foto: Privat

Gibt es belegbare Zahlen wieviele Transplatationen gelingen, ich meine wieviele Patienten nach einer Stammzellentransplantation geheilt sind oder zumindest eine wesentlich höhere Lebenserwartung haben?

Lässt sich das überhaupt in Zahlen ausdrücken?

"In der Magdeburger Knochenmarkspenderdatei sind aktuell ca. 37500 Spender registriert und wir zählen bis dato 360 Knochenmark- und Stammzellentnahmen. Die Lebenserwartung kann man nicht in Zahlen fassen, aber man kann sagen, dass sich diese in den letzten Jahren stetig erhöht hat."

Man hört und liest immer wieder von größeren Typisierungsaktionen, gerade wenn Kinder und Jugendliche betroffen sind und nach einem Spender oder einer Spenderin gesucht wird.

Wie sieht die Bereitschaft der Menschen aus sich typisieren zu lassen, ohne solch spezieller Aktionen, auch wie dieser in Zerbst?

"Bei Typisierungsaktionen, bei denen speziell für einen Patienten gesucht wird, ist die Bereitschaft der Menschen sehr hoch. Bei Aktionen wie dieser in Zerbst, wo wir für alle leukämiekranken Patienten einen Spender suchen ist es erfahrungsgemäß so, dass dieses Thema nicht sehr präsent ist. Aber wir wünschen uns und sind frohen Mutes, dass am 06.August viele Zerbster und Besucher des Heimatfestes zu unserem Stand kommen und sich registrieren lassen."

Gibt es etwas was Sie den Zerbsterinnen und Zerbstern sowie den Gästen der Stadt sagen möchten?

"Zerbst ist eine wundervolle Stadt mit wunderbaren Menschen. Ich wünsche mir, dass uns viele Menschen im Kampf gegen Blutkrebs unterstützen und den Weg zu unserem Stand finden. Wer an diesem Tag keine Zeit hat zu unserem Stand zu kommen, kann sich jederzeit zu den jeweiligen Öffnungszeiten der Uni-Blutbank des Uniklinikums Magdeburg registrieren lassen. Das geht auch online unter: www.knochenmarkspende-magdeburg.de. Vielen Dank!"

Frau Hesse, vielen Dank für diese Informationen! Ich wünsche Ihnen und dem Team für die geplante Typisirungs-Aktion in Zerbst viel Glück und jede Menge Menschen, die sich typisieren lassen. Danke für das Gespräch.

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