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Rettung des historischen Bauwerkes I Offizieller Baustart am Schloß Zerbst

Baubeginn für weitere Sicherungsmaßnahmen am Zerbster Schloss

Gestern, am Montag 27.Juni begannen in Zerbst/Anhalt erneut Arbeiten zur weiteren Sicherung des Schlosses. „Damit werden die Maßnahmen zur Rettung dieses historischen Bauwerkes Schritt für Schritt fortgesetzt“, sagte Sachsen-Anhalts Minister für Landesentwicklung und Verkehr, Thomas Webel, beim offiziellen Baustart. Das Barockschloss werde so vor dem Verfall bewahrt und für nachfolgende Generationen erhalten. „Ohne den Enthusiasmus von Menschen, die sich in ihrer Freizeit der Pflege unseres kulturellen Erbes widmen, wäre das alles gar nicht möglich“, würdigte Webel das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder des Fördervereins Schloss Zerbst e.V.

Gerüst & Baukran zeugen von den begonnenen Bauarbeiten Foto: Thomas Kirchner

„Wir sind dem Land sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung, ohne die eine kontinuierliche Sicherung der denkmalgeschützten Bausubstanz des Schlosses undenkbar wäre“, sagte Bürgermeister Andreas Dittmann. Die Landesförderung sei zugleich Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit derer, die sich um die Bewahrung dieses Teils Zerbster Stadtgeschichte verdient machten, betonte Dittmann.

Anwesend waren auch Vadim Danilin, Botschaftsrat der russischen Förderation und Andrey Dzagoev vom russischem Haus in Berlin. Botschaftsrat Danilin sagte "Dieser Bau hat auch eine politische Dimension. Je mehr Sicherheitsstufen man vornehme, wie am Zerbster Schloss, um so sicherer werde auch der europäische Frieden."

Das Land Sachsen-Anhalt hat sich in den zurückliegenden sieben Jahren mit mehr als 365.000 Euro an der Erhaltung des Schlosses beteiligt. Im vorigen Jahr sind dafür noch einmal knapp 225.000 Euro aus dem Programm „Stadtumbau Ost“ bewilligt worden. Insgesamt wurden bisher rund 826.000 Euro in die Sicherung des Schlosses investiert.

Foto: www.schloss-zerbst-ev.de

Nun will der Förderverein den vierten Abschnitt der Sicherungsmaßnahme III und damit das mittlerweile neunte Bauvorhaben in Angriff nehmen. Schwerpunkt ist diesmal der südliche Bereich des Ostflügels, der so genannte Pavillon.

Das Zerbster Residenzschloss vor seiner Zerstörung am 16.April 1945

Foto: www.alt-zerbst.de

Zu Ihrer Information:

Mit den seit 2005 in kontinuierlicher Folge realisierten acht Sicherungsmaßnahmen ist es dem Förderverein Schloss Zerbst e. V. gelungen, verschiedene Bereiche des überregional bedeutsamen, denkmalgeschützten Zerbster Schlosses vor dem Verfall zu bewahren, Raumstrukturen zu rekonstruieren und neu entstandene Zimmer in die kulturelle Neunutzung einzubeziehen.

Foto: www.schloss-zerbst-ev.de

Der begonnene vierte Bauabschnitt der Sicherungsmaßnahme III schließt sich an die drei vorhergehenden Abschnitte an und konzentriert sich auf den Südbereich des Ostflügels, den sogenannten Pavillon. Die früheren Arbeiten hatten den Abbruch von maroden Stahlsteindecken, den Einzug von Stahlbetondecken und die Errichtung einer Treppenanlage bis zum zweiten Obergeschoss zum Inhalt. Damit konnte der Verfall bis oberhalb des ersten Obergeschosses gestoppt und die historische Substanz stabilisiert werden. Die neu gewonnenen Räume des Pavillons werden durch den Förderverein kulturell genutzt. Der vierte Bauabschnitt schließt die Sicherungsmaßnahme III ab und beinhaltet weitere bautechnische Maßnahmen zur Substanzerhaltung im Bereich des Pavillons, welcher derzeit noch im oberen Bereich der Witterung ausgesetzt und damit dem weiteren Verfall preisgegeben ist.

Foto: www.schloss-zerbst-ev.de

Der fünf Mal fünf Fensterachsen umfassende Pavillon wird mit einer Abschlussdecke oberhalb des zweiten Obergeschosses versehen. Dazu ist es notwendig, Ausbruchstellen im Mauerwerk, die durch Witterungseinflüsse entstanden sind, zu schließen. Außerdem werden die äußeren und inneren Mauern durch Ergänzungen wieder auf die ursprüngliche Höhe gebracht und Deckenauflager hergestellt. Anschließend entstehen die neuen Stahlbetondecken. Die erheblich überkragenden Hauptgesimse, die 1945 komplett verloren gegangen sind, erfordern durch ihre Mächtigkeit eine direkte Verbindung mit den Decken. Anschließend wird der Dachstuhl für das schlichte Schutzdach aufgebracht. Die Abdeckung erfolgt mittels stabiler, witterungs- und alterungsbeständiger Trapezbleche. Eine zu installierende Entwässerungsanlage dient der Ableitung von Regen- und Schmelzwasser. Im Zentrum des Schutzdaches entsteht eine kleine Plattform, die Besuchern den Dachausstieg und einen imposanten Überblick über die Schlossanlage und den Schlossgarten ermöglicht. Die Treppenanlage wird im Rahmen dieser Sicherungsmaßnahme vom zweiten Obergeschoss bis zur Dachebene und zum Ausstieg verlängert.

Foto: www.schloss-zerbst-ev.de

Mit den jetzt begonnenen Arbeiten wird das Mauerwerk stabilisiert und die Statik wiederhergestellt, die barocke Substanz durch ein Schutzdach bewahrt sowie die Zugänglichkeit und Nutzung der historischen Räume ermöglicht. Die kleine Aussichtsplattform bildet einen weiteren touristischen Anziehungspunkt. So wird ein weiterer Teil des Zerbster Barockschlosses erhalten, für Besucher erschlossen und für nachfolgende Generation bewahrt.

Einige Bereiche des Schlosses, das sich im Eigentum der Stadt Zerbst/Anhalt befindet, sind seit über 70 Jahren noch immer der Witterung ausgesetzt. Um auch diese Originalsubstanz zu schützen und die Verluste so gering wie möglich zu halten, müssen weitere Sicherungsmaßnahmen erfolgen. Darüber hinaus sind die 260 Mitglieder des Fördervereins mit hohem bürgerschaftlichem Engagement aktiv, die kulturelle Nutzung des Zerbster Barockschlosses weiter auszubauen.

Mehr Infos unter:

http://www.schloss-zerbst.de/

http://www.schloss-zerbst-ev.de/html/start.htm

Quelle: Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr I Pressestelle


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