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Auch als Diabetiker entspannt verreisen -Chefarzt gibt wichtige Tipps für die Reisevorbereitung I Mi

Diabetes und Reisen – mit guter Planung in den Urlaub

Urlaub planen und unbeschwert verreisen in alle Länder dieser Welt. Auch für Diabetiker ist dies fast ohne Einschränkungen möglich. Mit entsprechender Planung steht einem entspannten Urlaub nichts im Weg. Priv.-Doz. Dr. med. Jürgen Bauditz, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Stoffwechselerkrankungen und Palliativmedizin der HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt, gibt Tipps für den Umgang mit Diabetes im Urlaub. Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation starten 40 Prozent aller Fernreisenden völlig unvorbereitet in den Urlaub. Damit Sie zu den 60 Prozent zählen, die rechtzeitig die richtige Vorsorge treffen, finden Sie hier wichtige Tipps.

Priv.-Doz. Dr. med. Jürgen Bauditz, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Stoffwechselerkrankungen und Palliativmedizin in der HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt

Foto: HELIOS Kliniken GmbH, Thomas Oberländer

In Deutschland sind mehr als 10 Millionen Menschen von der chronischen Stoffwechselerkrankung betroffen. „Während jedoch vor 20 Jahren einem Diabetiker noch von weiten Fernreisen abgeraten wurde, müssen sie sich heute auch im Urlaub nicht sonderlich einschränken“, sagt Priv.-Doz. Dr. med. Jürgen Bauditz. Wichtig ist eine umfassende und gründliche Reiseplanung: Bereits vorhandenes Wissen über die eigene Krankheit sollte neu aufgefrischt und die landestypischen Gegebenheiten des Urlaubsziels vorab beachtet werden. Recherche und Planung bei der Reisevorbereitung

  • Informationen über landesspezifische Gegebenheiten wie beispielsweise Ernährung, Klima, Hygiene und medizinische Versorgung

  • Informationen über Fahr- und Flugzeiten, Verpflegung und Unterbringung

  • Individuelle Rücksprache mit dem betreuenden Arzt/Diabetesberater

  • Ärztliches Attest ausstellen lassen und Notwendigkeit einer Auslandskrankenversicherung abklären

Medikamente auf Flugreisen

  • Informationen über länderspezifische Bestimmungen beim Reiseveranstalter einholen

  • Bescheinigung über die dringende Notwendigkeit der medizinischen Instrumente bereit halten

  • Verfügbarkeit der erforderlichen Medikamente im Urlaubsland überprüfen und ausreichenden Vorrat einplanen

  • Spritzen und Insulinpumpen, Lanzetten oder Medikamente dürfen meist nur unversehrt verpackt, mit Original-Etikett bzw. in der Originalverpackung mitgeführt werden

  • Ersatzbatterie für Blutzuckermessgerät oder ein Zweitgerät und eine ausreichende Menge an Teststreifen nicht vergessen

  • Im Vorfeld über die landestypische Ernährung (insbesondere über den Kohlenhydrat-Gehalt) informieren, um die erforderliche Insulinmenge sicherer abzuschätzen

  • Allgemeine Empfehlungen zur Vermeidung von Magen-Darm-Infektionen besonders ernst nehmen

Medikamente ohne Grenzen: ADAC-Formular Medikamentenmitnahme

Viele Menschen reisen mit recht umfangreicher Medikation. Besonders, wenn eine längere Reise geplant ist und vorsichtshalber eine Reserve mitgenommen wird, kommen schnell beachtliche Mengen an Tabletten, Salben, Pülverchen, Flüssigkeiten und sogar Injektionsspritzen zusammen. Beim Zoll kann das leicht Misstrauen wecken. Ausgesprochen streng sind in diesem Punkt Länder wie Singapur, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate; aber auch an anderen Landesgrenzen wird genau kontrolliert, was da ins Land gebracht werden soll, in welcher Menge und zu welchem Zweck.

Hier hilft Ihnen das ADAC-Formular Medikamentenmitnahme Missverständnisse zu vermeiden: In einer Tabelle können Sie übersichtlich aufführen, welche Medikamente und Materialien Sie mitführen und wie viel Sie wovon brauchen. Auf Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch wird bestätigt, dass die aufgeführten Güter für Sie persönlich bestimmt sind und nicht etwa im Land verkauft werden sollen. Besonders wirksam sind solche Bescheinigungen erfahrungsgemäß, wenn Sie Stempel und Unterschrift Ihres Arztes tragen. Ein Tipp: Auch, wenn Sie im Ausland einmal ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen müssen, erklärt das Formular schnell, welche Medikamente sie für gewöhnlich einnehmen.

Vor Ort im Urlaubsland

Besonders bei Fernreisen kann es in den ersten Tagen zu schwankenden oder erhöhten Blutzuckerwerten kommen. „Schuld daran ist ein erhöhtes Stressniveau im Körper. Die Belastungen der Anreise, die Gewöhnung an eine neue Umgebung, eine mögliche Zeitverschiebung und ein anderes Klima verändern das Zusammenspiel der Hormone und bewirken so Schwankungen des Blutzuckerspiegels“, erklärt Priv.-Doz. Dr. med. Jürgen Bauditz. Im Urlaub sind daher häufigere Kontrollen als zu Hause notwendig, denn auch ungewohnte körperliche Aktivitäten und ein anderer Tagesrhythmus können den Zuckerspiegel im Blut beeinflussen.

Foto: www.bilder-kostenlose.de

Nicht vergessen: Ein Blick auf die Füße

Barfuß laufen, vor allem im heißen Sand oder auch das Tragen neuer ungewohnter Schuhe bei der Besichtigungstour führen häufig zu Komplikationen an den Füßen, die den glücklichen Verlauf des Urlaubs gefährden. Jeder Diabetiker sollte daher auf seine Füße besonders Acht geben. Das Diabetische Fußsyndrom gehört zu den häufigsten Folgekomplikationen dieser Erkrankung. „Bei Menschen, die über lange Zeit mit einem schlecht eingestellten und erhöhten Blutzuckerspiegel leben, besteht ein hohes Risiko für Komplikationen an den Füßen und Unterschenkeln “, sagt der Spezialist für Stoffwechselerkrankungen.

Es kommt zunächst zu Störungen und Ausfällen der Nerven (diabetische Neuropathie), die für Bein und Fuß zuständig sind. In vielen Fällen ist zusätzlich die Durchblutung gestört. Die Haut an den Füßen wird durch verminderte Schweißbildung trocken und rissig und ist so besonders anfällig für Verletzungen. Diese werden wiederum durch die Störung in den Nerven häufig nicht bemerkt, sodass Wunden nicht erkannt und entsprechend versorgt werden. Banale Infektionen können sich ausbreiten und im schlimmsten Fall zur Amputation führen. Deutschlandweit sind davon jährlich mehr als 30.000 Menschen betroffen.

„Damit die Entspannung auch nach dem Urlaub anhält, sollten die Füße besonders beachtet, täglich nach kleinen Verletzungen untersucht und anschließend gut gepflegt werden“, rät Priv.-Doz. Dr. med. Jürgen Bauditz. Mit diesen Tipps in Hinterkopf ist auch für Diabetiker das Reisen in alle Länder der Welt ohne große Einschränkungen möglich.

Die HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt verfügt in fünf Fachabteilungen und einer Belegabteilung über 200 Betten. 200 Mitarbeiter versorgen jährlich über 8.000 stationäre Patienten. Jährlich kommen in der HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt über 200 Babys zur Welt.

Klinikkontakt:

HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt

Zentrum für Innere Medizin

Priv.-Doz. Dr. med. Jürgen Bauditz

Telefon : (03923) 739-330

Telefax: (03923) 739-291

E-Mail: juergen.bauditz@helios-kliniken.de

Quelle: Pressemitteilung HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt I 28. Juni 2016


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