Fußballzeit ist Grillzeit -Grillen ohne Gefahr I Chefarzt gibt hilfreiche Tipps-
Fußballzeit -Grillzeit. Die Sonne ist da und die Grillsaison auch. Dies ist leider auch die Zeit der Grillunfälle. Jeden Sommer werden in der Region Kinder und Erwachsene mit Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich versorgt, einige davon sind so schwer verletzt, dass sie stationär behandelt werden müssen. Dr. med. Frank Friedrichs, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie, Sportmedizin und Wirbelsäulenerkrankungen an der HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt, gibt Tipps wie Grillunfälle vermieden werden können. Wenn die Grillparty nicht in der Klinik enden soll, sollten einige wichtige Regeln beachtet werden.
Dr. med. Frank Friedrichs, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie, Sportmedizin und Wirbelsäulenerkrankungen Foto: HELIOS Kliniken GmbH | Thomas Oberländer
Zum Anzünden eines Grillfeuers oder um das Feuer schneller in Gang zu bringen, sollte niemals Brandbeschleuniger wie Spiritus verwendet werden. „Gefährliche Verpuffungen mit meterhohen Flammenwänden oder Rückzündungen sind die Folge, wenn man Spiritus oder andere Brandbeschleuniger auf zu langsam brennende Grillholzkohle gießt – mit verhängnisvollen Folgen für alle umstehenden Personen“, warnt Dr. med. Frank Friedrichs. Vor allem Jugendliche sind häufig sehr unvorsichtig im Umgang mit dem Grill. Auch vermehrter Alkoholkonsum kann dazu führen, dass der Grillabend zum medizinischen Notfall wird.
Spiritus, Benzin und andere brennbare Flüssigkeiten haben am Grill nichts zu suchen! Die Verpuffung schleudert über tausend Grad heiße Feuerwolken. Foto: Allianz/dpp
Heiße Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Öle, schädigen ab 52 Grad Celsius die Haut. Die Belastung durch Angst und Schmerz bei Verbrennungen ist enorm, denn die meisten Patienten erleben den Unfall bei vollem Bewusstsein. „Gefährlich wird es aber vor allem, wenn Patienten nach Verbrennungen nicht über Schmerzen klagen. In diesen Fällen sollte unbedingt der Rettungsdienst gerufen oder eine Notaufnahme aufgesucht werden“, erläutert der Unfallchirurg.
Je nach Schwere der Verbrennung ist sogar eine Hauttransplantation erforderlich. Die Haut ist nach Verbrennungen, wie zum Beispiel auch nach einem Sonnenbrand, für lange Zeit sehr empfindlich. Verbrennungsopfer leiden zudem unter starkem Juckreiz. Die psychische Belastung, mit den Narben leben zu müssen, hält unter Umständen ein Leben lang an. „Ein Grillunfall mit Brandbeschleunigern wie Spiritus ist zu hundert Prozent vermeidbar“, betont Chefarzt Dr. med. Frank Friedrichs.
Weitere Tipps für sicheres Grillen:
Grillgeräte kippsicher im Windschatten und in sicherer Entfernung von brennbaren Materialien aufstellen
Der Grill sollte im Freien stehen und auf einer gesicherten Feuerstelle. Jede Überdachung über dem Grill hindert Wärme und Rauch am gefahrlosen Abziehen
Nur feste und geeignete Grillanzünder aus dem Fachhandel verwenden, niemals Spiritus o.ä.
Den Grill nicht unbeaufsichtigt lassen
Kinder gehören nicht an den Grill
Kinder dürfen nicht in Reichweite des Grills spielen: Sicherheitsabstand von mindestens zwei bis drei Metern
Grillfeuer und die Glut nach dem Grillen vollständig löschen und auskühlen lassen – auch dabei nicht unbeaufsichtigt lassen
Einen Kübel mit Sand, Feuerlöscher oder Löschdecke zum Löschen des Grillfeuers bereithalten
Brennendes Fett niemals mit Wasser, sondern durch Abdecken löschen
Grillfeuer und die Glut müssen nach dem Grillen vollständig gelöscht und ausgekühlt werden. Auch dabei soll man den Grill nicht unbeaufsichtigt lassen.
Nicht in geschlossenen Räumen grillen und den Grill niemals zum Auskühlen ins Zimmer bzw. in die Wohnung oder Gartenlaube stellen – es besteht Vergiftungsgefahr!
Wenn doch etwas passiert
Den Rettungsdienst alarmieren, die brennende Kleidung mit Decken, anderen Kleidungsstücken oder durch Wälzen auf den Boden löschen. Kleidung sollte vom Körper entfernt werden, jedoch auf der Haut festklebende Kleidung dort belassen. Wichtigste Erste-Hilfe-Maßnahme bei Verbrennungen: Die verbrannten Stellen sofort für 10 bis 15 Minuten mit Wasser (nicht kälter als 15°C) kühlen und den Notarzt rufen beziehungsweise den Arzt aufsuchen.
Die HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt verfügt in fünf Fachabteilungen und einer Belegabteilung über 200 Betten. 200 Mitarbeiter versorgen jährlich rund 8.000 stationäre Patienten. Jährlich kommen in der HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt rund 200 Babys zur Welt.
Klinikkontakt:
HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie, Sportmedizin und Wirbelsäulenerkrankungen Chefarzt Dr. med. Frank Friedrichs
Sekretariat: Stefanie Scholz Telefon: (03923) 739-173 Telefax: (03923) 739-175
E-Mail: stefanie.scholz@helios-kliniken.de
Quelle:Pressemitteilung HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt 17. Juni 2016