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Die Weihnachtsparade:
Wie alles begann ...

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Über prachtvolle Paraden wird in den Medien aus New York, Berlin oder am Rosenmontag aus Mainz berichtet. Zerbst beweist jedes Jahr am 3. Advent, dass die Nuthestadt mithalten kann. Die Weihnachtsparade mit Disney- und Märchenfiguren wird zum Höhepunkt des Weihnachtsmarktes. Teilweise das ganze Jahr sind die Teilnehmer des Umzugs in jeder freien Minute am Werkeln, um ihre Fahrzeuge und Wagen getreu dem Motto "Winterfiguren und Märchengestalten" in traumhafte Kulissen zu verwandeln. Und glauben Sie mir, Paraden-Initiator Sven Koppehel überlässt bei seinem "Baby" nichts dem Zufall. So schnell hat es wohl noch kein Event geschafft, dass man es als „legendär“ bezeichnet – die Weihnachtsparade schon. Der 3. Advent ist schon nach kürzester Zeit eine feste Größe im Zerbster Veranstaltungskalender geworden.

Wie alles begann

Zu tun hat der Zerbster Weihnachtsmarktverein mit der Parade selbst allerdings nicht so viel, abgesehen von den behördlichen Genehmigungen und der Versicherung. Hinter der Idee steckt Sven Koppehel, der von seiner Frau Britta nach allen Regeln der Kunst unterstützt wird. Angefangen hatte alles mit einem einzigen Traktor, der mit Lichtern geschmückt und Weihnachtsmusik spielend durch die Innenstadt fuhr. Das war 2020.

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Mit einem einzigen Traktor hat 2020 alles angefangen.

„Durch meine Montagetätigkeit komme ich viel rum und bin einem ähnlich geschmückten Traktor begegnet. Schnell ein Foto geschossen und gedacht, das kann ich auch. So nahmen die Dinge ihren Lauf“, erzählt Sven Koppehel. Außerdem hatten Covid und der Lockdown soziale Kontakte nahezu unmöglich gemacht. „Ich wollte den Menschen einfach eine Freude bereiten, ihnen und vor allem den Älteren und den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, so seine Intention.

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Und sein Plan ging mehr als auf: „Ich kann es manchmal heute noch nicht glauben, was ich mit dieser Idee, dieser Fahrt ausgelöst habe. Die Resonanz ist einfach überwältigend gewesen. Überall wo ich aufgetaucht bin, blickte ich in strahlende Augen, zückten die Leute ihre Handys, um Fotos und Videoclips zu machen, die dann in den sozialen Netzwerken auftauchten. Eine ältere Dame ließ sogar ihre beiden Beutel fallen, um zu fotografieren“, schildert Sven Koppehel seine Eindrücke von seiner ersten Fahrt mit dem Weihnachtstraktor.

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Für das Ehepaar Koppehel ist die Weihnachtsparade zu ihrer Herzensangelegenheit geworden.

Wie aus einem Traktor eine Parade wurde

„Dann kam 2021 der Pferdeschlitten mit dem Gefolge des Weihnachtsmannes dazu“, erinnert sich Koppehel. Inzwischen ist aus der Stadtrunde des Weihnachtstraktors eine Weihnachtsparade geworden. „Es haben sich dann immer mehr Leute gemeldet, die mitmachen wollten. Mein Mann ist dann losgezogen und hat Spenden gesammelt. Im vergangenen Jahr haben wir 200 Tütchen mit Süßem für die Kinder zum Verteilen gefüllt. In diesem Jahr waren es schon mehr als 350“, sagt Britta Koppehel-Raue.

Für das Ehepaar ist die Weihnachtsparade zu einer Herzensangelegenheit geworden. Und dabei geht es ihnen und ihren Mitstreitern keinesfalls um Kommerz und Geld. Ganz im Gegenteil: „Uns sind gerade die älteren Menschen an den Fenstern wichtig, die nicht mehr so mobil sind, dass die Klinik, die Altenheime und das Hospiz auf der Route liegen. Das sind solche emotionalen Gänsehautmomente, wenn man in diese strahlenden Gesichter schaut – das ist der Mühe wert“, ist sich Britta Koppehel-Raue mit ihrem Mann einig.

„Winterfiguren und Märchengestalten“

Und mit dem Motto „Winterfiguren und Märchengestalten“ haben die beiden 2023 noch einen draufgesetzt und eine Punktlandung hingelegt. „Alle Teilnehmer haben sich Kostüme besorgt und Stunden, ja Tage mit dem Schmücken ihrer Wagen und Fahrzeuge verbracht“, sagt Koppehel. Und der Initiator überlässt nichts dem Zufall. Die „Winterfiguren und Märchengestalten“ zogen 2024 tausende Menschen an die Straßenränder und auf den Weihnachtsmarkt, wo der funkelnde Konvoi seit 2022 seinen Schlusspunkt findet.

„Alles wird sorgfältig geplant, die Route, die Reihenfolge der Wagen. Große Unterstützung habe ich hier von Christian Nilges. Wir sind alles zusammen durchgegangen, fahren auch schon mal die Strecke ab“, macht Koppehel deutlich. Aber der Aufwand lohne sich. „Wenn wir all die Menschen sehen, deren Augen funkeln, die applaudieren, das ist der größte Lohn für uns“, betont Koppehel.

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Er und seine Mitstreiter wollen weitermachen. Und Ideen und Träume hat er auch noch: „Ein einfliegender Weihnachtsmann mit Schlitten und Rentieren, das wäre so ein Traum“, verrät er. „Oder Aladin auf einem fliegenden Teppich“, ergänzt seine Frau. Die Zerbster dürfen also gespannt sein, was sie am 3. Advent 2024 auf den Straßen bestaunen können. An Fantasie und vor allem an Nächstenliebe mangelt es den Initiatoren und ihren Mitstreitern jedenfalls nicht.

Text: Thomas Kirchner - Fotos: Thomas Kirchner - Videos: Thomas Kirchner

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Winterfiguren und Märchengestalten 2023
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